Das Center of E-Excellence ist Geschichte

Siemens-CIO Fröschl baut IT-Organisation um

15.03.2002
MÜNCHEN (wh) - Siemens richtet seine IT-Organisation neu aus. CIO Friedrich Fröschl will künftig direkten Einfluss auf IT-Entscheidungen der Bereiche nehmen. In der veränderten Struktur hat das "Center of E-Excellence" keinen Platz mehr.

Der Weg zur "E-driven Company" gestaltet sich für Siemens schwierig. In der föderativen Konzernstruktur lassen sich zentrale Vorgaben nur schwer umsetzen. Nun baut der im November 2001 berufene CIO Fröschl den IT-Bereich radikal um: "Das Center of E-Excellence gibt es in seiner früheren Form nicht mehr", vertraute der ehemalige Chef von Siemens-Business Services der COMPUTERWOCHE an.

Die bisherigen Zentralstellen "Information und Knowledge Management" (IK) unter Chittur Ramakrishnan und Gollers Abteilung gehen auf in der neu gegründeten Einheit "Corporate Information and Operations" (CIO).

Jedem Siemens-Unternehmensbereich soll künftig ein CIO vorstehen, der sowohl an seinen Bereichsleiter als auch an den Konzern-CIO berichtet. Fröschl erhofft sich davon einen Durchgriff auf IT-Entscheidungen der Bereiche, die in der Vergangenheit allen zentralen Vorgaben zum Trotz weitgehend selbständig handelten. "Wir haben die Prozessstandardisierung vernachlässigt", konzedierte der Manager.

Helmuth Gümbel von der Unternehmensberatung Strategy Partners sieht die bisherige Bilanz der E-Business-Initiative kritisch: "Bei Siemens wird in bestimmten Abständen immer wieder versucht, etwas total zu vereinheitlichen, obwohl eigentlich jeder weiß, dass es nicht geht" (ausführlicher Bericht auf Seite 10).