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Siemens-Chef schließt weiteren Stellenabbau nicht aus

26.06.2006
Siemens-Chef Klaus Kleinfeld schließt nach der Auflösung der Telekommunikationssparte einen weiteren Stellenabbau im Konzern nicht aus.

"Das ist in einem Unternehmen, das so vielschichtig aufgestellt ist wie Siemens, nicht möglich", sagte Kleinfeld der "Welt am Sonntag". Siemens und Nokia hatten Anfang der Woche bekannt gegeben, ein Gemeinschaftsunternehmen zu gründen, in dem die Netzwerksparten beider Unternehmen gebündelt werden. Dadurch könnten bis zu 9000 Arbeitsplätze bei den Unternehmen wegfallen.

Siemens hätte die Netzwerksparte Medienberichten zufolge auch komplett verkaufen können. Die US-Investmentbank Merrill Lynch habe Siemens ein Angebot für den Geschäftszweig gemacht, berichteten die Magazine "Spiegel" und "Focus" am Wochenende. Ein Siemens-Sprecher wollte sich am Samstag nicht zu dem Bericht äußern. Der Kaufpreis sollte laut "Spiegel" bei rund acht Milliarden Euro liegen. Der Aufsichtsrat habe das Angebot aber abgelehnt.

Bei den Mitarbeitern warb Kleinfeld um Verständnis für das Zusammengehen mit Nokia. "Wir haben alle Möglichkeiten geprüft. Das erzielte Ergebnis bietet die besten Aussichten für unsre Kunden sowie unsere Mitarbeiter", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" aus einem Brief an die Beschäftigten. Derzeit werde nach Käufern für den verbleibenden Teil der Sparte gesucht. "Wir stehen in ernsthaften Verhandlungen mit starken Unternehmen", heiße es in dem Schreiben.

Eine weitere Baustelle im Siemens-Konzern bleibt der IT-Dienstleister SBS. "Wir arbeiten an der strategischen Reorientierung", sagte Kleinfeld. Er bekräftigte die Renditevorgaben für alle Sparten, die sich an den jeweils besten Wettbewerbern orientieren. Bereits im vergangenen Jahr hatte er diese Ziele mit seiner persönlichen Zukunft verbunden. Heute sei er optimistisch, dass diese Vorgaben auch erreicht werden. (dpa/tc)