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Siemens-Boss Kleinfeld spürt Gegenwind von den Finanzmärkten

16.08.2006

Kleinfeld selbst sagte, ein Turnaround dieser Größenordnung brauche seine Zeit. Das "Fit4more"-Programm laufe planmäßig, bis April werde die operative Profitmarge in allen elf Unternehmensbereichen wie angekündigt zwischen vier und 13 Prozent liegen. Damit werde auch das Vertrauen der Investoren wieder hergestellt, der Börsenkurs könne wieder steigen.

Einige Analysten geben Kleinfeld Recht und wundern sich, dass der Aktienkurs bislang kaum auf die bereits eingeleiteten Maßnahmen reagiert hat. Die Fundamentaldaten und die operative Performance des Unternehmens würden immer besser, beobachtet beispielsweise Paul Rutherford von ABN Amro in London. Allerdings gebe es noch viel mehr zu tun, vor allem die Verbesserungen der Marge seien von essenzieller Bedeutung.

Zu den wichtigsten Maßnahmen, die Kleinfeld in seiner inzwischen 19-monatigen Amtszeit ergriff, gehört neben der Lösung des "TK-Problems" die Fokussierung des Gesamtkonzerns auf die drei Kerngebiete Energie, Infrastruktur und Gesundheit. Durch organisches Wachstum, aber auch durch Zukäufe will das Unternehmen auf diesen drei Säulen wachsen. Gleichzeitig soll die Profitabilität verbessert werden. Dazu möchte Siemens sein Controlling auf der Ausgabenseite verbessern und den "Overhead" abbauen. Das fordern auch Analysten, die meinen, Siemens könne in Kernbereichen wie der Kraftwerkstechnik oder der Medizinsparte deutlich profitabler sein. (hv)