Siemens bekommt 60 Millionen aus dem BMFT-Etat

13.07.1990

BONN (vwd) - Mit der Begründung, der Münchner Elektronik-Konzern sei der einzige noch verbleibende europäische Ansprechpartner in Sachen Halbleiterforschung, rechtfertigte das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) den bereits im Vorfeld kritisierten und jetzt in Aussicht gestellten Zuschuß an die Siemens AG in Höhe von 60 Millionen Mark für das Jessi-Projekt.

"Kein Weg führt daran vorbei, daß auch Großunternehmen gefördert werden. Außer Siemens kann kaum jemand die Milliardeninvestitionen in diesem Bereich aufbringen", betonte Werner Gries vom BMFT. Der Münchner Konzern trage nun mal die Hauptlast der Technologie-Entwicklung in Europa auf diesem Gebiet. Die Fördermittel für Siemens, die für die nächsten 18 Monate bewilligt sind, vergibt das Ministerium im Rahmen des europäischen Jessi-Programms. Die EG-Kommission selbst fördert das Programm bis 1991 mit 100 Millionen Mark. Die gleiche Summe bringt das BMFT bereits in diesem Jahr auf. Aus diesem Topf gehen 1990 etwa 40 Millionen an Siemens.