Einheitliche CPU sichert Binärkompatibilität:

Siemens baut Sinix-Palette aus

11.03.1988

MÜNCHEN (CW) - Der nach eigener Einschätzung europaweit erfolgreichste Lieferant von Unix-Mehrplatzsystemen baut seine Rechnerpalette weiter aus. Die Rede ist von der Siemens AG und ihrer Sinix-Produktfamilie.

Fünf neue Modelle stellt der deutsche Elektroriese vor, vom Einplatzsystem X20 bis zum neuen Flaggschiff MX500-8O für bis zu 64 Terminals. Alle bauen auf der gleichen Prozessorfamilie auf, dem 32-Bit-Prozessor 32332 von National Semiconductor. Aus diesem Grund besteht Kompatibilität zwischen den Maschinen bereits auf Binärcode-Ebene. Die Rechner lassen sich untereinander durch LANs oder WANs verbinden und sind auch in der Lage, mit Großrechnern von Siemens oder IBM Daten auszutauschen.

Beim Betriebssystem Sinix handelt es sich um eine an X/Open orientierte Siemens-eigene Unix-Implementation. Erstmals steht für die neuen Systeme neben der üblichen Sinix-Benutzeroberfläche auch eine mehrplatzfähige grafische Anwenderschnittstelle zur Verfügung; der Anbieter hat sie "Collage" getauft.

Das Multiasking-fähige Einplatzsystem X20 wird sich nach dem Willen seiner Schöpfer vor allem einen Platz im Bereich Softwareentwicklung sowie als kleinerer Filialrechner im Verbund mit einem größeren Mehrplatzsystem als Host erobern. Die beiden MX300-Modelle sind in den Augen der Siemens-Marketingabteilung sowohl für Stand-alone-Aufgaben als auch, aufgrund ihrer umfassenden Kommunikationsmöglichkeiten, für den Einsatz in der verteilten DV geeignet.

Als Wachstumspfad und für gestiegene Ansprüche seitens der Anwender stehen die MX500-Modelle 70 und 80 bereit, die sich im übrigen fast nur durch ihre Festplattentechnologie unterscheiden: Im Modell 70 verrichtet eine 5 1/4-Zoll-Winchester ihren Dienst, beim Modell 80 ist es eine mit 8 Zoll Durchmesser.