Motif, C + + und Cobol unter Sinix

Siemens AG füllt ihren Unix-Werkzeugkasten auf

13.07.1990

MÜNCHEN (pi) - Die Siemens AG hat ihre Palette an Entwicklungswerkzeugen für das Unix-Derivat Sinix erweitert. Neben den Programmiersprachen Cobol und C + + bietet das Unternehmen jetzt die Benutzeroberfläche OSF/Motif für einige ihrer MX-Rechner an.

Die Motif-Oberfläche der Open Software Foundation läuft laut Siemens auf dem grafischen Einplatz-System X20, den 9733-Terminals und auf der Unix-Workstation WX 200. Die Unterstützung der preisgünstigeren X-Terminals soll folgen.

Für die Anwendungsprogrammierung hat Siemens den Cobol-Compiler "COB85" sowie die objektorientierte Sprache "C + + " in sein Produktangebot aufgenommen. Durch die Möglichkeit, mit Objekten umzugehen, eignet sich C + + Anbieterangaben zufolge besonders für die Erstellung von grafischen Bedienoberflächen. Die Sprache sei weitgehend kompatibel zu C, verfüge allerdings über "bessere" Schnittstellen zu den Programmodulen und eine strengere Typüberprüfung.

Der ebenfalls angebotene Cobol-Compiler entspricht dem ANSI-Standard von 1985 und ist laut Hersteller funktionell identisch mit dem Micro-Focus-Produkt "Cobol/2". C0B85-Applikationen können von C-Hauptprogrammen aufgerufen werden.

Außerdem bringt Siemens für diesen Compiler eine Testsoftware mit der Bezeichnung "Animator 85" heraus. Mit ihrer Hilfe soll es möglich sein, Cobol-Anweisungen während des Tests einzufügen, ohne daß eine Neuübersetzung nötig wird.