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Siemens-Affäre: Zwei weitere Beschuldigte in U-Haft

23.11.2006
Die Affäre um schwarze Kassen bei Siemens ist mit einem mutmaßlichen Schaden von mindestens 200 Millionen Euro weitaus größer als bislang bekannt.

Am Mittwoch wurden zwei weitere Mitarbeiter des Elektrokonzerns in Untersuchungshaft genommen. Insgesamt seien damit sechs Beschuldigte in U-Haft, teilte die Staatsanwaltschaft München I mit. Sie hätten sich zu einer Bande zusammengeschlossen haben, um "Untreuehandlungen" zu begehen. Konkrete Erkenntnisse über den Verbleib des Geldes gebe es nach wie vor nicht. Die Gesamtsumme in den schwarzen Kassen könnte Ermittlern zufolge auch die nun genannten 200 Millionen Euro noch deutlich übertreffen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Am Anfang war von 20 Millionen Euro Schaden die Rede gewesen.

Bei den Ermittlungen geht es im Kern um die Frage, ob Mitarbeiter der Siemens-Sparte Com Geld unterschlagen und für Schmiergeldzahlungen eingesetzt haben. Bei einer groß angelegten Razzia waren in der vergangenen Woche einem Zeitungsbericht zufolge auch die Büros von Siemens-Chef Klaus Kleinfeld sowie weiterer Vorstände durchsucht worden. Siemens hatte aber betont, Kleinfeld werde von der Staatsanwaltschaft nur als Zeuge gesehen.