Von Profi-Verkäufern lernen

Sieben Tipps für gutes Sprechen

31.12.2010
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Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.

4. Pausen: ein Stilmittel, von dem alle etwas haben

Wer Sprechpausen einlegt, kann durchatmen, vorausdenken und gewinnt Zeit. Wer ab und zu mal für einen Moment schweigt, wirkt zudem souveräner. Denn Pausen geben dem Gesprächspartner auch die Chance, Rückfragen zu stehen. Kurze "Zwischenstopps" erleichtern es Ihrem Gesprächspartner zudem, Ihre Informationen zu verdauen.

Machen Sie also regelmäßige Pausen - und zwar sowohl Spannungspausen, um die Neugier "Was kommt jetzt?" zu steigern, als auch Wirkungspausen nach Kernaussagen, damit Ihre Botschaft wirken kann.

Pflicht sind Pausen, wenn Sie spüren: Meine Botschaft kommt nicht beim Gegenüber an. Dann sollten Sie einen Break machen und zunächst klären: Woran hängt’s? Denn sonst quasseln Sie Ihrem Gegenüber die Ohren voll, ohne ihn zu erreichen.

5. Satzlänge: In der Kürze liegt die Kraft

Ein Sprechen ohne Punkt und Komma, also ohne Pausen, ermüdet unsere Gesprächspartner. Entsprechendes gilt für lange Schachtelsätze. Auch auf sie reagieren Gesprächspartner mit der Zeit gelangweilt und genervt. Bandwurmformulierungen führen zudem dazu, dass Sie sich schnell verhaspeln und den roten Faden verlieren.

Wie bei den Pausen gilt es auch bei der Satzlänge das richtige Maß zu finden. Zu lange sind Ihre Sätze auf alle Fälle, wenn Sie zwischenzeitlich Luft holen müssen, um das Satzende zu erreichen.

6. Sprechtempo: Angemessen lautet das Gebot

Wer zu schnell spricht, mindert meist die Wirkung seiner Rede. Denn unter dem Schnellsprechen leidet die Deutlichkeit der Aussprache. Außerdem fehlt die Zeit zum richtigen Betonen. Und auf der Strecke bleiben auch die Sprechpausen, die nötig sind, um Spannung zu erzeugen und damit Aussagen wirken.

Welches Sprechtempo angemessen ist, hängt vom Inhalt der Rede und vom Gegenüber ab. Generell gilt jedoch: Je schwieriger der Inhalt Ihrer Rede aus Sicht der Zuhörer ist, umso langsamer sollten Sie sprechen - damit Ihre Gesprächspartner Ihre Worte verdauen und gegebenenfalls Rückfragen stellen können.