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Siebel und BMC reduzieren ihre Erwartungen

08.07.2004

Die Hoffnung der Softwareindustrie auf einen kontinuierlichen Aufschwung schmilzt dahin. Nach Peoplesoft (Computerwoche.de berichtete) und einer Reihe anderer Anbieter haben nun auch Siebel sowie BMC Software davor gewarnt, die Erwartungen für den Ende Juni abgelaufenen Dreimonatszeitraum zu verfehlen. Grund seien insbesondere verzögerte Kaufentscheidungen von Kunden.

Der CRM-Spezialist Siebel rechnet für das zweite Quartal 2004 nur mehr mit Einnahmen von rund 301 Millionen Dollar, von Thomson First Call befragte Analysten hatten im Schnitt 353 Millionen Dollar Umsatz erwartet. Die Lizenzerlöse werden auf etwa 95 Millionen Dollar geschätzt, das sind zirka 40 Millionen Dollar weniger als Wall-Street-Analysten errechnet hatten. Der Gewinn soll zwischen zwei und vier Millionen Dollar liegen, verglichen mit dem – damals deutlich zurückgegangenen - Profit von 9,8 Millionen Dollar oder zwei Cent pro Aktie im Vorjahresquartal (Computerwoche.de berichtete). Angaben zu dem erwarteten Gewinn je Aktie machte der SAP-Konkurrent nicht. Finanzexperten waren bislang von einem Plus von sieben Cent ausgegangen. Die endgültigen Quartalszahlen will Siebel am 21. Juli veröffentlichen.

Der texanische Systems-Management-Spezialist BMC rechnet für sein erstes Fiskalquartal nur noch mit Einnahmen zwischen 318 Millionen und 328 Millionen Dollar. Im April hatte das Unternehmen aus Houston noch Erlöse von 345 bis 355 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Gleichzeitig revidierte BMC seine Gewinnschätzung nach unten: Die Company erwartet jetzt lediglich ein Plus im Bereich von elf bis 14 Cent pro Aktie, zuvor wurde ein Profit zwischen zwölf und 16 Cent pro Anteilschein angepeilt. Die Softwareschmiede wird am 27. Juli bilanzieren.

Vor Siebel und BMC haben in den vergangenen Tagen bereits eine Reihe anderer Softwareanbieter die Erwartungen gedämpft, darunter insbesondere Peoplesoft, Filenet, Veritas und Sybase. Nahezu einstimmig beklagten die Unternehmen dabei, sie hätten einige große Abschlüsse nicht mehr rechtzeitig vor Quartalsende unter Dach und Fach gebracht. (mb)