TouchGo

Sicherheitstür erkennt Personen durch Berührung

04.02.2009
Von pte pte
Das Sicherheitsunternehmen Kaba hat ein Zutrittskontrollsystem entwickelt, bei dem die Tür rein durch Berührung entriegelt wird. Zu Anwendung kommt dabei die RCID-Technologie (Resistive Capacitive Identification).

"Diese Technik ermöglicht es, dass das Schloss durch eine Berührung des Türgriffs erkennt, ob die betreffende Person zutrittsberechtigt ist", sagt Andreas Häberli, Leiter der Forschung und Entwicklung bei Kaba, gegenüber pressetext. "Mit unserem System wird der Benutzerkomfort bei Zutrittskontrollen deutlich erhöht", meint Häberli. Kernstück der "TouchGo" genannten Lösung ist ein Schlüsseltransponder, der am Körper getragen werden muss. Die RCID-Technologie nutzt das natürliche elektrostatische Feld des menschlichen Körpers, um zwischen dem Schlüssel und dem Schloss eine Verbindung herzustellen. Das Schloss wird bei einer aufrechten Zutrittsberechtigung entriegelt und die Tür kann geöffnet werden. Nach dem Loslassen des Griffs wird sie automatisch wieder abgesperrt.

Einer der Vorteile der RCID-Technologie ist, dass die Autorisierung durch aktives Berühren durchgeführt wird. Des Weiteren sind für den Betrieb keine Antennen nötig, es reichen Elektroden, die in den Türgriff integriert sind. Durch das System entstehen außerdem keine Belastungen für den Menschen. "Die auf den Körper wirkende Leistung ist um ein Vielfaches geringer als die Belastung durch ein Mobiltelefon", sagt Häberli.

Momentan befindet sich TouchGo noch in der Entwicklungsphase. Kaba hat einige Feldtests in der DACH-Region gestartet, um die Technologie weiter zu überprüfen und zu adaptieren. Die Anwendungsgebiete für diese Zutrittskontrolle gehen jedoch über Bürogebäude hinaus. "Wir können uns vorstellen, TouchGo in Altersheimen einzusetzen. Eine Erleichterung wäre dies beispielsweise bei Demenzkranken", meint Thilo Deutsch, Geschäftsführer von Kaba, gegenüber pressetext. Im Privatbereich wäre diese Verriegelungslösung ebenfalls praktisch. "Wenn man nach einem Einkauf mit vollen Händen nachhause kommt, muss man nicht umständlich nach dem Schlüssel suchen", so Deutsch.

Kaba zählt zu den Top-3-Unternehmen in der Branche für Sicherheitslösungen im Türschloss- und Schließanlagenbereich. Darüber hinaus ist das Unternehmen in den Bereichen Personenerkennung, Online-Zutrittskontrolle sowie Zeiterfassung tätig. Das aktuellste am Markt befindliche Produkt von Kaba ist das Zugangssystem "CardLink". "Ein Problem bei Online-Zutrittskontrollsystemen ist, dass das gesamte System verkabelt sein muss", erläutert Franz Reisner, Verantwortlicher für Marketing und Vertrieb Österreich und Südtirol bei Kaba. Jede Tür muss mit dem Zentralsystem verbunden sein, um sie zu steuern. Die CardLink-Technologie verlagert die Berechtigungskontrolle vom zentralen System auf die Zugangschipkarte. Auf dieser werden an einem Terminal - beispielsweise beim Betreten des Gebäudes - zeitlich begrenzte Berechtigungen abgespeichert. Der Chipkartennutzer kann sich somit im Gebäude bewegen und jene Türen öffnen, zu denen er zutrittsberechtigt ist.

CardLink eignet sich somit vor allem für den nachträglichen Einbau von Sicherheitssystemen. Die Schließmechanismen an den einzelnen Türen müssen nicht verkabelt werden, ihre Energie erhalten sie aus Batterien. "CardLink eröffnet neue Potenziale im Bereich der Zutrittskontrolle. Es läuft auf bestehenden IT-Plattformen und funktioniert mit fast allen Türeinrichtungen", erläutert Reisner. CardLink bringe unter anderem im Krankenhausbetrieb eine enorme Erleichterung bei der Verwaltung der divergierenden Zutrittsrechte von Ärzten, Patienten oder Besuchern. Das Konzept ermöglicht individuell angepasste Zutrittsberechtigungen für unterschiedliche Benutzergruppen und bietet jederzeit einen genauen Überblick. Darüber hinaus könne das System insbesondere in Bereichen mit unterschiedlichen Anforderungen an die Zutrittskontrolle eingesetzt werden. Flughäfen, öffentliche Gebäude, Büros im Finanz- und Versicherungswesen oder Industrieanlagen sind nur einige Beispiele. (pte)