Angriffe auf moderne Fernseher

Sicherheitslücken in Smart-TV-Geräten

27.10.2012
Von 
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Sicherheit bei TVs ist oftmals Nebensache

Smart-TVs sollen die Nutzer unterhalten und schnell reagieren. Zudem verfügen die Systeme nur über begrenzte Ressourcen, etwa bei der CPU oder beim Arbeitsspeicher. Das bedeutet, dass die Hersteller bei „unnötigen“ Systemen sparen, darunter meist Funktionen wie Firewall oder ausgefeilte Nutzer-Rechte. Kommt beispielsweise ein abgewandeltes Linux auf den Systemen zum Einsatz, fällt die Nutzerverwaltung oft hinten über, so dass viele Aktionen direkt unter dem Root-Konto ausgeführt werden. Können sich Angreifer hier den Zugriff verschaffen, haben sie weitreichende Kontrolle über das Gerät.

Spion im Wohnzimmer

Auf der IFA wurden unter anderem Fernseher gezeigt, die dank integrierten Mikrofon und Kameras nicht mehr nur per Fernbedienung, sondern auch mit Hilfe von Gesten oder ausgesprochenen Befehlen gesteuert werden können . Das erhöht den Komfort, allerdings lädt es auch zu Gedankenspielen ein: Der Fernseher steht oftmals zentral im Wohnbereich. Was wäre wenn sich ein Krimineller Zugang zum Gerät verschafft und anschließend Ton- und Videoaufnahmen anzapft und den Datenstrom auf eigene Systeme umleitet? Ohne es zu merken hätte man so eine Wanze im Wohnzimmer, die Kriminelle über Details aus dem Privatleben nahezu in Echtzeit informieren kann.