Fehlerhafter X Window Font Service

Sicherheitslücke in Solaris

06.12.2002
MÜNCHEN (CW) - Ein Sicherheitsleck in der Implementierung des X Window Font Service (XFS) gestattet es Angreifern, sich eines Solaris-Rechners zu bemächtigen. Sun-Kunden steht ein Patch zur Verfügung.

Wer Suns Unix-Betriebssystem Solaris einsetzt, sollte unbedingt einen vom Hersteller zur Verfügung gestellten Patch einspielen, denn Hacker können sich durch einen gezielt herbeigeführten Speicherüberlauf im XFS Zugriff auf Unix-Server des Herstellers verschaffen. XFS dient dazu, Solaris-Clients mit Schriften für die grafische Benutzeroberfläche zu versorgen. Betroffen sind die Versionen 2.5.1, 2.6, 7, 8 und 9 für Sparc- sowie Intel-CPUs. Ob andere Unix-Derivate ebenfalls in dieser Weise angreifbar sind, steht noch nicht fest. Entwarnung kann für Xfree86 3.3.6 und 4.x gegeben werden, so dass für die meisten Linux-Distributionen keine Gefahr drohen sollte. Bei Open BSD kann der Bug nicht auftreten, da in diesem Unix-Derivat der Font Service nicht implementiert ist. Kein Problem mit XFS hat eigenen Angaben zufolge auch Silicon Graphics (SGI). Laut dem Coordination Center des Computer Emergency Response Team (Cert/CC) der Carnegie Mellon University untersucht Hewlett-Packard (HP) derzeit noch, ob die Lücke im Betriebssystem HP-UX besteht.

Eigentlich sollte eine gut konfigurierte Firewall den von XFS verwendeten TCP-Port 7100 für den Zugriff von außen sperren. Doch dies hindert Innentäter nicht daran, auf die genannte Weise in die Systeme einzudringen. Eine Beschreibung des Problems befindet sich unter http://www.cert.org/advisories/CA-2002-34.html . (fn)