Sicherheitshalber IBM

28.03.1980

Die Vorteile der Mixed Hardware sind im Eimer. Höhere DV-Ausgaben trotz niedrigerer Hardwarepreise, mehr Sicherheit bei größerer Leistung: Moderne Systemplaner haben einerseits aktuelle Marktdaten zu beachten und sollen auf der anderen Seite Benutzerforderungen berücksichtigen, die unvereinbar sind.

"Wer DV managementmäßig betreibt," urteilt deshalb Wolfgang Koppmeyer, Leiter des Bereichs Organisation und EDV bei der Schubert & Salzer AG (Ingolstadt), über Mixed Hardware als Kostenbremse, "der sollte andere Strategien zur Einsparung entwickeln" (siehe Seite 3). Der Koppmeyer-Vorschlag lautet, auf eine Kurzformel gebracht: Die Hardware-Kapazität mittelfristig planen, eine zweite Anlage installieren - und bei IBM bleiben. Gründe: Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit. IBM, kalkuliert der Ingolstädter DV-Chef, zieht Second-hand-Broker und freie Softwarehäuser magisch an - entsprechend groß sei das an IBM-Produkten orientierte Angebot. Der Zustimmung seines Vorstandes für die "Redundanz"-Offensive, so Koppmeyers Plan, stünde in Anbetracht der Wucht der Argumente nichts im Wege. Der clevere DV-Boß macht keinen Hehl daraus, daß er mit seiner Beschaffungspolitik den IBM-Marktstrategen das Wort redet. Gleichwohl nimmt man ihm ab, wenn er sich als "mündig" bezeichnet. Denn wichtig allein ist ihm das Funktionieren der EDV bei Schubert & Salzer, mag nun IBM davon profitieren oder nicht. Daß Koppmeyer den Konflikt nicht fürchtet, offenbart seine Einstellung zur Finanzierungsfrage. So gibt der "Schubsa"-Mann allen Kollegen aus "Organisation und EDV" den ungewöhnlichen Rat, sich nicht über Leasing zu finanzieren: "Sie werden zu lange blockiert."

Flexibel zu sein, was die Hardware angeht, ist - so Koppmeyer - für jeden DV-Manager auch ein Wirtschaftlichkeitsgebot: "Rechnen Sie das einmal nach." Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, denn: "lBM-Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser."