Sicherheits-Enquête 2010/11

Sicherheitsexperten warnen vor IT-Spionage

19.05.2011
Von Johannes Klostermeier
Anzeige  Sicherheitsexperten in der deutschen Wirtschaft gehen laut einer aktuellen Studie davon aus, dass künftig mit einer höheren Gefährdung durch Angriffe auf die IT und Telekommunikation sowie durch Spionage zu rechnen ist.

Sicherheitschefs, Berater und Sicherheitsdienstleister messen den möglichen Risiken für IT und Telekommunikation die höchste Priorität zu. Dies ist eine der wichtigsten Aussagen der 10. WIK/ASW-Sicherheits-Enquête, einer Befragung, an der über 250 Sicherheitsexperten teilgenommen haben.

Die Sicherheitsexperten sorgen sich auch für die Zukunft: 81 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Gefährdung der Wirtschaft durch Sicherheitsrisiken weiter zunehmen wird. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein weiterer Anstieg. Fast keiner der Befragten erwartet eine Abnahme, lediglich 17 Prozent glauben, dass die Gefährdungslage auf dem gleichen Niveau bleibt wie 2009.

Unternehmensdaten sind in Gefahr, wenn man sich nicht ausreichend schützt.
Unternehmensdaten sind in Gefahr, wenn man sich nicht ausreichend schützt.
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Das wichtigste Problem ist demnach die Gefährdung von Unternehmensdaten und –die Unternehmenskommunikation durch Angriffe unterschiedlichster Art. Eine große Mehrheit (74 Prozent) der Befragten - fast alle aus der klassischen, nicht-IT-orientierten Security - geht davon aus, dass die Belastungen durch IT-Kriminalität künftig steigen werden. Finanzielle Mittel für einen verbesserten Eigenschutz stehen bereit, gleichzeitig hoffen die Unternehmen aber auch auf mehr Unterstützung durch den Staat: 85,7 Prozent wünschen sich zusätzliche behördliche Maßnahmen gegen Internetkriminalität.

Auch bei der aus Sicht der Experten zweitwichtigsten Bedrohung – „Ausspähung und Wirtschaftsspionage" geht eine Mehrheit von 70 Prozent von einem Anstieg aus. Jeder zweite Befragte aus der Unternehmenssicherheit (52 Prozent) hatte in den letzten zwei Jahren mindestens einmal ein entsprechendes Vorkommnis. Als wahrscheinliche Urheber der Angriffe glaubten 70 Prozent an einen Wettbewerber und 14 Prozent an fremde Nachrichtendienste.