Studie von Datamonitor

Sicherheitsbedenken bremsen Mobilfunkeinsatz in Unternehmen

23.05.2008
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Laut Datamonitor müssen Firmen Mitarbeiter zur Nutzung mobiler Endgeräte im Business-Umfeld motivieren und gleichzeitig deren Missbrauch verhindern.
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Das iPhone von Apple hat die Debatte über eine "Konsumerisierung der IT", also den Wunsch von Mitarbeitern, Business-Anwendungen auch mit ihren privat angeschafften Engeräten zu nutzen, neu angefacht. Nichtsdestotrotz sträuben sich IT-Manager hartnäckig dagegen, die Verantwortung für diese Geräte zu übernehmen. "Geht es um die mobilen Endgeräte ihrer Mitarbeiter, schlagen Unternehmen eine verlorene Schlacht", erklärt Daniel Okubo, technischer Analyst bei Datamonitor und Autor der Studie "Enterprise Mobility: Trend Analysis to 2012?. Die Firmen sollten sich überlegen, ob sie nicht eine beschränkte Auswahl zulassen, anstatt diese generell zu verbieten. Sie steigerten so die Zufriedenheit der Mitarbeiter und ermutigten mehr von ihnen dazu, mobile Endgeräte zu nutzen und damit ihre Produktivität außerhalb des Büros zu verbessern.

Üblicherweise statten Unternehmen ihre Mitarbeiter mit speziellen Geräten wie dem Blackberry aus, um sicherzustellen, dass diese auch unterwegs auf ihre E-Mails zugreifen und reagieren können. Mit steigender Popularität von anderen Mobiltelefonen wie dem iPhone stellen die Firmen jedoch fest, dass ihre Angestellten auch über ihre privaten Endgeräte Firmen-Mails abrufen oder damit auf Business-Applikationen zugreifen wollen. Mehr noch: Sie haben keine Lust, zugleich ein privates und ein IT- konformes Business-Gerät mit sich zu führen.

Bislang haben IT-Abteilungen entsprechende Wünsche hartnäckig abgewiesen und sich geweigert, eine Vielfalt an mobilen Endgeräten zu verwalten. Sie sehen sich außer Stande, unabhängig vom Endgerät ihre mobilen Sicherheitsrichtlinien umzusetzen. Dazu zählen zumindest Grundfunktionen, wie Geräte remote zu verriegeln, sie in ihren Auslieferungszustand zurückzusetzen, und das Aufspielen bestimmter Anwendungen zu blockieren. Okubo weist darauf hin, dass verschiedene Hersteller entsprechende Device-Management-Lösungen bereits anböten, für kleinere Firmen seien entsprechende Hosting-Angebote von Carriern eine Option. Die Mitarbeiter wiederum müssen im Zuge der steigenden Mobilisierung dafür sensibilisiert werden, wie wichtig es ist, dass der Verlust oder Diebstahl eines Geräts sofort gemeldet wird und dass damit keine sensiblen Daten übertragen werden dürfen. Das Marktforschungsinstitut prognostiziert in seiner aktuellen Studie, dass die Investitionen von Unternehmen in mobile Endgeräte bis 2012 weltweit auf 17 Milliarden Dollar wachsen - von sechs Milliarden Dollar im laufenden Jahr. (mb)