Sicherheit ist teuer, aber unverzichtbar

22.02.2006
Von Hadi Stiel

Daneben hätten die Unternehmen entlang der Lieferkette weitere Alternativen, die auf den Funkchips mitgeführten Daten zu schützen, ergänzt Kehrwald. Dazu zählten die dynamische Veränderung der Antennenfrequenz, das Arbeiten mit "Meta-Identitäten", dargestellt in unleserlichem Hash-Code, aber auch eine Verkürzung des Funk- und damit des Leseradius. Letztere biete einen guten Zusatzschutz in geschlossenen Geschäftsumgebungen, wo jeder den anderen kenne. In allgemein zugänglichen Bereichen, beispielsweise im Einzelhandelsgeschäft, hilft diese Vorkehrung jedoch nicht weiter.

Hinderlich ist nur der Preis

Jürgen Zahn von Unilog Avinci moniert die hohen Preise für wiederbeschreibbare Chips.
Jürgen Zahn von Unilog Avinci moniert die hohen Preise für wiederbeschreibbare Chips.

Jürgen Zahn, Senior Consultant beim Technologie-Beratungsunternehmen Unilog Avinci, teilt diese Sichtweise: "Die technischen Mittel, die Tag-Daten verlässlich gegen Angriffe jeder Art abzuschirmen, sind verfügbar." Was den Firmen entlang der Lieferkette Probleme bereite, seien aber die Preise für wiederverwendbare Chips mit ausreichender Prozessor- und Speicherkapazität sowie voller Sicherheitsausrüstung: Sie seien nicht unterhalb der Fünf-Euro-Schwelle zu haben. "Das ist", so Zahn, "selbst für die Auszeichnung hochpreisiger Produkte zu viel."

Der Berater rät deshalb den Herstellern, Zulieferern und Logistikunternehmen, vorerst nur größere Verpackungseinheiten, beispielsweise Paletten, mit solchen Tags auszustatten. Gleichzeitig sollten sie prüfen, welche Informationen in welcher Etappe auf den Funkchips tatsächlich mitgeführt werden müssten. Auf diese Weise könnte der Preis für die notwendige Sicherheitsausrüstung meist kräftig gedrückt werden.