Ratgeber Firefox, IE und Chrome

Sicheres Surfen im Internet

22.07.2012
Von  und
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.

Privatsphäre im Browser schützen

Die InPrivate-Filterung des Internet Explorer, oder die Funktionen der anderen Browser am Markt, vermitteln das Gefühl, es würde anonym gesurft.
Die InPrivate-Filterung des Internet Explorer, oder die Funktionen der anderen Browser am Markt, vermitteln das Gefühl, es würde anonym gesurft.
Foto: Bär/Schlede

Um die Privatsphäre zu schützen, bieten moderne Browser an, die Protokollierung der Aufrufe im Verlauf oder in der Chronik zu deaktivieren. Der Benutzer hat einerseits die Möglichkeit, in den Einstellungen des Browsers den Verlauf generell zu deaktivieren oder das "private Browsing" explizit einzuschalten, sofern gewünscht. Beim Microsoft Internet Explorer wechselt der Benutzer durch das gleichzeitige Drücken von STRG+UMSCHALT+P, oder durch Auswahl des Menübefehls unter "Sicherheit", in ein neues, privates Browsing-Fenster.

Während des so genannten "InPrivate-Browsens" im Internet werden vom IE Informationen wie Cookies und temporäre Internetdateien sehr wohl gespeichert, um eine korrekte Darstellung von Webseiten zu garantieren. Ein Einkaufsvorgang in einem Internet-Shop ist somit im gesicherten Browsing problemlos möglich. Nach Abschluss des InPrivate-Browsens verwirft der Browser diese Informationen. Zusatzprogramme, die beispielsweise Cookies komplett deaktivieren, verhindern, dass viele Webshops ordentlich arbeiten können. "InPrivate" verwirft zudem den Verlauf, löscht den Browser-Cache automatisch und verhindert die Speicherung von Passwörtern und Benutzernamen.

Nachdem eine InPrivate-Websitzung geschlossen wird, entfernt der Browser die Einträge im Verlauf/Chronik und löscht die erzeugten Cookies.
Nachdem eine InPrivate-Websitzung geschlossen wird, entfernt der Browser die Einträge im Verlauf/Chronik und löscht die erzeugten Cookies.
Foto: Bär/Schlede

Anders als noch der Mozilla Firefox in der Version 3.x bietet der Internet Explorer die Möglichkeit, Add-ons zu deaktivieren. Zusatzprogramme und optionale Toolbars stehen in "InPrivate"- Fenstern somit nicht zur Verfügung. Leider macht der IE hier einige Ausnahmen. Erweiterungen wie das Microsoft-eigene Silverlight, Java oder Adobe Flash bleiben auch im InPrivate-Modus aktiv. Die Programme, die in Silverlight, Java oder Flash gestartet werden stammen von der aufgerufenen Webseite und werden sicher in der so genannten "Sandbox" betrieben. Die IP-Adresse des anfordernden Benutzers wird jedoch immer übermittelt - dazu später mehr.

Grenzen des InPrivate Browsings

Das InPrivate-Browsing löscht nicht die Einträge im DNS-Cache des Client-Computers.
Das InPrivate-Browsing löscht nicht die Einträge im DNS-Cache des Client-Computers.
Foto: Bär/Schlede

Die Verwendung des InPrivate-Browsen mag ausreichen, um Familienmitglieder oder Kollegen davon abzuhalten festzustellen, auf welchen Webseiten sich der Benutzer zuvor bewegt hat. Mehr ist es jedoch auch nicht! Das InPrivate-Browsen verhindert nicht, dass ein versierter Benutzer im Netzwerk, sei es ein Netzwerkadministrator oder Hacker, erkennt, welche Websites aufgerufen wurden. Es bietet zudem keinen wirksamen Schutz für die Anonymität im Internet. Hinzugefügte Feeds, Favoriten oder umgestellte Startseiten bleiben ebenfalls erhalten. Während der Sitzung generierte SSL-Schlüssel bleiben auch nach Beendigung des InPrivate-Vorgangs erhalten und erlauben Rückschlüsse, ebenso verzichten die Browser darauf, den DNS-Name-Cache des Betriebssystems zu löschen. Dass eine Webseite aufgerufen wurde, kann sich ein versierter Benutzer beispielsweise unter Windows zumindest einige Zeit lang in der Eingabeaufforderung durch Eingabe von "ipconfig /displaydns" anzeigen lassen.