Sich selbst konfigurierende relationale LANs ATMizer: LAN-Switching in der Box zwischen ATM und Ethernet

31.03.1995

MUENCHEN (gh) - Neues Produkt, neue Company heisst das Motto von Agile Networks, das nach Moeglichkeit auch den gewuenschten Erfolg bringen soll. Das in der sogenannten Boston Area an der US- amerikanischen Ostkueste beheimatete Unternehmen hat mit "ATMizer 125" sein erstes Produkt vorgestellt, das auf bis dato einzigartige Weise ATM- und Ethernet-Switching innerhalb einer Box gewaehrleistet.

"Wir verstehen uns als ATM-Backbone-Company", hiess es seitens des Managements bei der Produktvorstellung in Muenchen. Das schon Ende 1991 von ehemaligen Wellfleet-Verantwortlichen (Praesident Bill Seifert war einer der Mitbegruender von Wellfleet) gegruendete Unternehmen hat sage und schreibe drei Jahre in die Entwicklungsarbeit investiert, bevor man nun mit einem ersten Produkt auf den Markt kommt. Ergebnis ist der fuer den Einsatz in LANs konzipierte kombinierte ATM-/Ethernet-Switch ATMizer 125, der unter anderem dafuer sorgt, dass sich das Netz bei Aenderungen von Endgeraetezuordnungen von selbst konfiguriert.

Dabei ist die Methode, wie es bei Agile Networks heisst, denkbar einfach. Das Ebene-3-Protokoll (TCP/IP, IPX oder Decnet), genauer gesagt die Netzadresse und Subnetzadresse jedes Endgeraetes, ist fuer den ATMizer der Ansatzpunkt, um Ortswechsel der jeweiligen Mitarbeiter automatisch nachzuvollziehen. Aendert sich die Zusammensetzung im Netz, wird die neue Adresse sofort selbsttaetig klassifiziert und dem entsprechenden relationalen LAN zugeordnet. Dabei muss gleichzeitig immer nur eine Protokollwelt beachtet werden, da Teilnehmer mit TCP/IP-, IPX- oder Decnet-Adressen bekanntlich nur mit ihresgleichen kommunizieren.

Ueberzeugen soll, glaubt man den US-amerikanischen Newcomern, der Switch vor allem aber auch hinsichtlich seiner besagten Kombinationsfaehigkeit zwischen ATM- und Ethernet-Topologien. So haelt der ATMizer bis zu fuenf ATM- (Sonet/SDH) und bis zu zwoelf Ethernet-Schnittstellen (10Base-T) vor, um so die allmaehliche Migration von Ethernet zu ATM zu ermoeglichen. Via ATM werden Multimode-Faser (62,5mu) bis zu einer Lauflaenge von zwei Kilometer und via Ethernet UTP-Kategorie-3- sowie UTP-Kategorie-5-Kabel bis zu einer Lauflaenge von 100 Metern beziehungsweise Multimode (62,5mu) von zwei Kilometern Laenge unterstuetzt. Dabei haelt der Switch laut Hersteller die Uebertragungsrate der jeweiligen Technik, also 10 beziehungsweise 155 Mbit/s, an jeder Verbindung vor - was den klassischen Router als Schnittstelle zum WAN beileibe nicht ueberfluessig machen soll, andererseits aber genuegend Bandbreite zur Verfuegung stellt, um Hochleistungs-Server zu bedienen oder via ATM eine durchsatzstarke Backbone-Verbindung fuer den kombinierten Transport von Daten, Sprache und Video einzurichten.

Geraeteintern uebernehmen bei dem ab sofort exklusiv bei Telemation erhaeltlichen ATMizer ein ATM- und ein Ethernet-Switch die Kommunikationsabwicklung. Ueber den relationalen LAN-Manager werden die veraenderten Verbindungen im Netz automatisch nachvollzogen. Der ATM-Verbindungs-Manager dient als Einstiegspunkt fuer das ebenfalls ab sofort erhaeltliche SNMP-basierte Netz-Management- System "ATMman". Mit ihm sind, wie es heisst, unter anderem die Datenlasten einzelner Verbindungen auf einer grafischen Oberflaeche darstellbar, gleichzeitig kann der Status einzelner Netzknoten, LAN-Segmente beziehungsweise relationaler LANs ermittelt werden.