Geschäftsergebnis 1999 übertraf die Erwartungen

SHS folgt dem TK-Boom in die südeuropäischen Länder

14.04.2000
MÜNCHEN (CW) - Mit der Entwicklung und Implementierung von Kundenbetreuungs-Systemen hat sich die SHS Informationssysteme AG am deutschen TK-Markt etabliert. Jetzt forciert das seit Mai 1999 am Neuen Markt notierte Münchner Unternehmen die Geschäfte in anderen Ländern. Ziel ist die Marktführerschaft in Europa.

Wie der SHS-Vorstand auf einer Bilanzpressekonferenz in München mitteilte, übertraf das Fiskaljahr 1999 zwar die eigenen Erwartungen, doch nicht zuletzt, da man das vierte Quartal wegen der Jahrtausend-Umstellung sehr vorsichtig bewertet hatte. Völlig zu Unrecht, wie sich im Nachhinein herausstellte, denn "das Jahr-2000-Problem ist praktisch an der TK-Branche vorbeigelaufen", erläuterte Stefan Möller, Vorstand für Marketing und Vertrieb bei SHS. So konnte SHS das abgelaufene Geschäftsjahr mit einer Umsatzsteigerung von rund 55 Prozent auf 10,5 Millionen Euro abschließen. Das um die IPO-Kosten bereinigte Vorsteuerergebnis betrug 2,12 Millionen Euro, für das Vorjahr bezifferte sich der Betrag noch auf 900000 Euro.

Einen weiteren Auftrieb erhofft sich das Unternehmen, das in Deutschland alle vier Mobilfunkanbieter zu seinen Kunden zählt, durch die Übernahme des französischen Beratungsunternehmens Apsia Progiconseil.

Mindestens zwei Akquisitionen geplantWie SHS hat sich auch Apsia auf die Beratung von TK-Firmen spezialisiert. Rückwirkend zum 1. Januar 1999 erweiterten die Münchner damit ihren Kundenkreis um namhafte französische Unternehmen wie Lyonnaise Cable oder France Télécom. Finanzvorstand Adrian Taciulesco wertet den Deal als richtigen Ansatz zum Erfolg. "Jetzt können wir französischen Kunden die Betreuung durch ein französisches Unternehmen anbieten"

Nach dem gleichen Prinzip wollen die Münchner auch in anderen Ländern Fuß fassen. Mindestens zwei Akquisitonen will man im laufenden Geschäftsjahr abschließen. "Wir konzentrieren uns bewusst auf den südeuropäischen Raum, da sich die dortige TK-Szene in derselben Aufbruchstimmung befindet wie die in Deutschland vor zwei Jahren", hieß es. Über den nächsten Übernahmekandidat der Bajuwaren gibt es bis dato nur Spekulationen. Bestätigt wurde lediglich, dass es sich um ein in Madrid ansässiges IT-Beratungshaus mit rund 280 Mitarbeitern handelt. Auch die Spanier betreuen TK-Unternehmen, schreiben schwarze Zahlen und setzten im vergangenen Jahr rund 17 Millionen Euro um. Käme der geplante Abschluss zustande, sieht SHS gleichzeitig den Weg in Richtung Südamerika geebnet, denn zu den Kunden der Madrider gehört unter anderem die spanische Telefonica, die auf diesem Kontinent bereits etabliert ist.