Unified Communications

Shoretel will Kommunikation flexibler und einfacher machen

30.09.2015
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Vor 19 Jahre gegründet, machte sich Shoretel mit dem Motto “Doing complicated things simple” - zumindest in den Nordamerika - einen Namen. Mit „Shoretel Connect“ will der kalifornische TK-Anbieter nun den weltweiten UC-Markt für mittelständische Unternehmen aufmischen.
Shoretel verspricht für Connect die gleiche User-Experience bei Nutzung als Cloud- oder On-Premise-System.
Shoretel verspricht für Connect die gleiche User-Experience bei Nutzung als Cloud- oder On-Premise-System.
Foto: MaximP / shutterstock.com

Shoretel hat in den vergangenen drei Jahren daran gearbeitet, eine gemeinsame Plattform für seine lokalen und Cloud-basierenden Unified-Communications-Produkte zu schaffen. Resultat ist die Mitte August schließlich vorgestellte Kommunikationsplattform Shoretel Connect, die wahlweise über eine Appliance on premise (Connect OnSite), in der Cloud (Connect Cloud) oder als hybrides System (Connect Hybrid) laufen kann.

Im Gegensatz zu anderen Herstellern, die entweder eine Lösung aus der Cloud oder eine vor Ort zur Verfügung stellen, nehme man den Kunden nicht in die Pflicht, von vornherein eine Entscheidung zu treffen, wie sie künftig kommunizieren wollen, erklärt Shoretel-CMO Mark Roberts im CW-Gespräch. Egal wie die einzelnen Services genutzt oder bereitgestellt würden, erhielten Unternehmen dabei die gleiche Plattform und Benutzeroberfläche.

Wie Roberts betont, soll diese Möglichkeit die Verwendung von Shoretel einfacher und weniger komplex machen. Companies könnten etwa am Hauptstandort das On-Premise-System nutzen, in einer Zweigstelle ohne IT-Personal die Cloud-basierte Lösung und diese auch kombinieren. Zielgruppe von Shoretel Connect seien dabei primär Unternehmen mit bis zu 5000 Mitarbeitern, wobei die Lösung durchaus höher skaliere.

Join-Button statt Einwahl-Code

Klein und praktisch, insbesondere am Handy: Ein Join-Button ersetzt den Einwahl-Code
Klein und praktisch, insbesondere am Handy: Ein Join-Button ersetzt den Einwahl-Code
Foto: Shoretel

Die Flexibilität ist dem Shoretel-Manager zufolge jedoch nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal. Roberts verweist auf kleine, aber feine Verbesserungen, die die Nutzung von UC-Features im Büroalltag einfacher machen. So muss man in Shoretel Connect etwa anstatt der Eingabe eines sechsstelligen Nummern-Codes nur den Join-Button drücken, um sich in eine Telefonkonferenz einzuwählen. Daneben unterstützt Shoretel aber auch das handelsübliche Set an UC-Funktionalitäten wie beispielsweise Presence, Videotelefonie, Screensharing oder Integration in Google Gmail sowie Microsoft Exchange und bietet Apps für mobile Clients bis hin zur Apple Watch.

Zudem erlaubt Shoretel Connect auch die Anbindung seiner Onsite- und Cloud-Lösung an CRM-Systeme wie ACT!, AMS 360, Desk.com, Microsoft Dynamics, NetSuite, Salesforce und Zendesk. Dabei werden Features wie die eingebettete Anrufsteuerung, Popup-Fenster, Click-to-Call und die Möglichkeit zu einer direkten Verknüpfung zu relevanten Geschäftsdaten möglich.

In der DACH-Region ist Shoretel seit sieben Jahren vertreten. DACH-Country Manager Thomas Muhr leitet von München aus sein fünfköpfiges Team, wobei der Vertrieb ausschließlich indirekt über Partner abgewickelt wird. Wie der ehemalige Avaya-Manager erzählt, zählten zu den hiesigen Kunden nicht nur deutsche Niederlassungen von US-Firmen. Wie Muhr hervorhebt, hat sich mit Klingele Papierwerke etwa auch ein typischer schwäbischer Mittelständler aktiv für Shoretel entschieden.

Seine mögliche Erklärung: Nachdem Unified Communications inzwischen Commodity geworden sei, gehe es heute um Flexibilität beim Deployment-Modell, um Effizienz, einfache Administration und letztendlich den Preis. "Dabei", so der Shoretel-Manager, "sind wir vom Preis her nicht die günstigste Lösung, aber beim TCO."

Auch von den Analysten bekommt Shoretel für seine Connect-Lösung gute Noten: Gartner sieht den im Vergleich zu Konkurrenten wie Avaya, Cisco oder Microsoft deutlich kleineren Anbieter Shoretel im "Magic Quadrant for Unified Communications 2015" als Visionär. Im diesjährigen "Magic Quadrant For Unified Communications For Midsize Enterprises, North America" wird die kalifornische Company sogar als Leader neben Avaya, Cisco und Mitel aufgeführt.