Shopping-Mall fuer Quellcode OSF will weitere Testprojekte ueber das Internet bereitstellen

11.08.1995

BOSTON (IDG) - Die Open Software Foundation (OSF) baut ihre Praesenz im Internet mit einem "Kaufhaus" fuer Systemtechnologie aus. Geplant ist ein Software-Repository, aus dem Interessierte die Programmcodes bestimmter Entwicklungsprojekte kopieren koennen, um damit zu experimentieren.

Die als "Software Mall" bezeichneten OSF-Angebote sollen zu Beginn aus vier uebergeordneten Abteilungen bestehen: dem OSF Research Institute selbst, den Advanced Technology Offerings (ATO), einer Pre-Structure Technology (PST) sowie den OSF Professional Services. Weitere Ressorts werden nach Plaenen von Ira Goldstein, Chef-Wissenschaftler am OSF-Research Institute in Grenoble, folgen. Man habe derart viele Ideen, dass jeden Monat ein neues Projekt starten koennte. Speziell im ATO-Bereich betreibt das Herstellerkonsortium bereits mehrere "Laeden" ueber seine Home-Page. Dazu gehoeren das "DCE Web", ueber das Zugriffs- und Sicherheitsmechanismen fuer die Distributed Computing Environment (DCE) im Internet erarbeitet werden sollen.

ATO-Techniken nur fuer wissenschaftliche Zwecke

Mit Hilfe des "Microkernel Unification Offering" will man Spezifikationen und Testwerkzeuge entwickeln, um die Konformitaet von Microkernels mit bestimmten APIs sicherzustellen.

Die ueber ATO angebotenen Techniken stehen ausschliesslich fuer wissenschaftliche Zwecke zur Verfuegung. Interessenten erhalten mit dem Download des Source- und Objektcodes auch Dokumentationen, Spezifikationen, Testwerkzeuge und Kommentare. Da es sich in erster Linie um experimentelle Programme handelt, wird den Dateien noch ein vorgefertigtes Formular angehaengt, ueber das die OSF den Entwicklern Kommentierungsmoeglichkeiten geben will.

Grundsaetzlich wird ein ATO-Projekt auf sechs bis neun Monate angesetzt. Bis zu sechs Ingenieure sind involviert. Die Kosten liegen zwischen 300000 und 600000 Dollar. Um das Projekt ueberhaupt starten zu koennen, ist eine Mindestzahl an Investoren notwendig, die spaeter auch das uneingeschraenkte Recht auf eine kommerzielle Verwendung der Software-Entwicklungen haben.