Fernzugriff mit schneller Modemtechnologie

Shiva springt auf den 56-K-Zug auf

27.06.1997

In diesem Rahmen stellt Shiva zwei neue Produkte vor, den Remote-Access-Server "Lanrover/ D56" und entsprechende 56-K-Modemkarten für den zentralen Standortkonzentrator "Lanrover Access Switch". Außen vor läßt das Unternehmen dabei die Frage, ob sich die flinke Modemübertragung in Europa überhaupt wird durchsetzen können - schließlich haben Anwender hierzulande mit ISDN eine attraktive Alternative zur analogen Datenübermittlung.

Beide Komponenten basieren auf der K56flex-Modemtechnologie von Lucent und Rockwell, die derzeit noch in Konkurrenz zum x2-Verfahren von U.S. Robotics steht, das ebenfalls eine schnelle Modemübertragung erlaubt. Ein Standard existiert auf diesem Gebiet noch nicht, die International Telecommunication Union (ITU) will aber bis 1998 eine Norm verabschieden (siehe auch Seite 34).

Nach Aussagen von Karin Nielsen, Senior Product Marketing Manager bei Shiva, hat das Unternehmen noch keine definitive Entscheidung getroffen, wie eine Aufrüstung zur Standardtechnologie aussehen wird. Eine Eintauschaktion, eventuell verbunden mit einer Zuzahlung, sei durchaus im Bereich des Möglichen.

Ein besonderes Feature des Lanrover/D56-Servers ist die Multiprozessor-Architektur des Gerätes, wodurch laut Shiva Zugriffe beschleunigt werden. Zudem sollen bestimmte Appliaktionen wie beispielsweise "MS-Mail" oder "cc:Mail" aufgrund der proprietären Fernknoten-Beschleunigungssoftware "Powerburst" noch einmal um bis zu 300 Prozent schneller werden.

Daneben hat Shiva eine Initiative angekündigt, die auch kleineren Unternehmen den Einstieg in die Fernzugriffs-Welt schmackhaft machen soll: Mit der modularen "Lanrover-Power-Up"-Reihe will der Hersteller dem Anwender die Möglichkeit geben, die Remote-Access-Lösung mit dem für ihn passenden Leistungsumfang zu finden. Der Vorteil hierbei: Kunden sparen Geld, weil sie nur die Funktionen erwerben, die sie wirklich brauchen.

Basis des Angebots ist die "Lanrover Power Base", die alle Funktionen besitzt, die für standardmäßige DFÜ-Zugriffe unerläßlich sind. Wer darüber hinausgehende Funktionen wünscht, kann die Power-Base um bis zu drei zusätzliche Softwarepakete erweitern. Shiva bietet ein "Connectivity Kit", das Informationszugriffe verbessern soll, ein "Security Kit" mit erweiterten Sicherheitsfunktionen zur Kontrolle des Zugriffs sowie das "Performance Kit", durch das die Ausführung von bestimmten Anwendungen über DFÜ-Verbindungen beschleunigt werden soll.

Als "Power Suite" sind die Kits auch zusammen erhältlich; dieses Paket enthält außerdem "Lanrover Accessmanager", eine Sonderversion des "Shiva Accessmanager". Diese Software bietet laut Hersteller unter anderem Authentifizierung, Autorisierung und Kontenführung für kleine und mittelgroße Firmen.

Sämtliche Komponenten der Power-up-Serie sind ab sofort erhältlich. Connectivity Kit und Security Kit kosten rund 1400 Mark, das Performance-Paket etwa 4200 Mark. Der Preis für das Kombipaket liegt bei 5200 Mark.