PDM für Supply Chains

Sherpa führt Objektklassen in Produktdaten-Management ein

10.05.1996

PDM II besteht aus einer kompletten Softwarefamilie und soll den Bedarf multinationaler Konzerne einschließlich deren Beziehungen zu Partnerfirmen, Zulieferern und Kunden abdecken. Das Ziel dabei ist, Produktinformationen vom CAD über Fertigungsanweisungen (PPS) bis hin zum Qualitäts-Management über den gesamten Lebenszyklus hinweg verwalten zu können.

Ab sofort verfügbar sind ein erweitertes Software Configuration Management (SCM) und ein Integrated Product Development (IPD) - beide zusammen decken über 90 Prozent der PDM-Funktionen ab und lassen sich über Softwareswitches anstelle von Codierung auf die Kundenbelange zuschneidern.

Erweiterte Entwicklungsumgebung

SCM reicht laut Herstellerangaben über die Möglichkeiten von Toolkits wie CASE-Werkzeugen hinaus und bietet neben der Verwaltung von Source-Dateien auch eine Kontrolle der Konfiguration von Soft- und Hardwaredaten. Die unter Solaris und HP-UX laufende Entwicklungsumgebung bietet Schnittstellen zu gängigen Werkzeugen etwa von Cadre, Oracle oder zu Ada-Tools.

In IPD werden die Experteninformationen aus den Bereichen CAD, Entwicklung, Fertigung und Kundenservice zusammengeführt, so daß technische Änderungen bereits während der Konstruktionsphase berücksichtigt werden können. Das Programm basiert auf dem normierten Datenmodell von Step AP 203, bietet ein Programm- beziehungsweise Projekt-Management von der Planung über den Prototypenbau bis hin zur Supportlogistik und unterstützt den standardisierten Datenzugriff für Lieferanten und Vertragspartner.

Zudem hat der Hersteller in PDM II erstmals eine objektorientierte Architektur eingeführt: Die Sherpa Foundation Class 1.0 (SFC), in die Techniken wie Object Linking and Embedding (OLE) und die Common Object Request Broker Architecture (Corba) integriert sind, soll in erster Linie die Anbindung von anderen Softwarepaketen ermöglichen. Der Vorteil bestehe darin, daß PDM-Daten nicht mehr länger systemgebunden seien. Statt dessen könne man nun auch über CAD-Tools wie Mentor oder Office-Programme wie Excel auf PDM-Funktionen zugreifen. Die Daten würden dabei mit den gleichen Geschäftsregeln und Integritätsprüfungen behandelt wie im PDM-System selbst.

Die SFC-Objekte lassen sich unter anderem in den Sprachen Visual Basic, C und C++ bearbeiten und sind kompatibel zu dem bislang von Sherpa angebotenen "Product Information Application Set", einer Bibliothek von parametrisierbaren Applikationen. Als erste SFC-Anwendung plant Sherpa im dritten Quartal 1996 unter der Bezeichnung "Review" eine Desktop-Version von IPD.