ShearsonAmerican Express sieht in der Aktie von Eagle Computer einen interessanten Titel für Anleger, die hochspekulative Strategien bevorzugen und dabei nicht vor einem gewissen Risiko zurückschrecken. In letzter Zeit hat die Aktie äußerst stark auf Ank

09.03.1984

Shearson/American Express sieht in der Aktie von Eagle Computer einen interessanten Titel für Anleger, die hochspekulative Strategien bevorzugen und dabei nicht vor einem gewissen Risiko zurückschrecken. In letzter Zeit hat die Aktie äußerst stark auf Ankündigungen von IBM reagiert, dann das verlorene Terrain jedoch fast ebenso schnell wieder wettgemacht, nachdem Eagle die volle Kompatibilität seiner Produktlinie zum IBM-PC/DOS gesichert hat.

Lee Data bewegt sich seit einiger Zeit mit zunehmendem Erfolg im 3270-Markt, indem das Unternehmen seine Arbeitsplatzkonfiguration mit Übertragungsprotokollen ausgestattet hat, die eine volle 3270-Emulation einschließlich Netzwerk-Möglichkeit gewährleisten. Damit hängt jedoch das weitere Wachstum des Unternehmens eng damit zusammen, wie gut es sich als Zweitlieferant im eigentlichen IBM-Bereich etablieren kann. Bisher waren die Anleger, nach Ansicht von Shearson/American Express noch vielfach der Meinung, der heutige Erfolg von Lee Data biete keine genügend abgesicherte Basis für Engagements in dieser Aktie. Der Broker rät jedoch besonders unter längerfristigen Strategieüberlegungen, massiv zum Kauf des Titels. Das Wachstumspotential von Lee Data rechtfertigte die Erwartung, daß das Unternehmen eine starke Position im Bereich der 3270-kompatiblen Personal Computer erreichen werde.

Die ADV/Orga F. A. Meyer GmbH aus Wilhelmshaven, nach eigenen Angaben das derzeit größte Software- und Systemhaus in der Bundesrepublik Deutschland, folgt dem Vorbild anderer Vertreter der Computerbranche (zuletzt Nixdorf) und will im Oktober des Jahres ebenfalls den Schritt an die Börse wagen. Die Mittel des Emissionsaufkommens sollen in erster Linie in der Bereich Entwicklung und Vermarktung fließen. Derzeit beschäftigen ADV/Orga rund 500 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 1983 (zum 30. Juni) wurde ein Umsatz von 60 Millionen Mark erwirtschaftet. Nach Angaben eines Firmensprechers konnte in den ersten 6 Monaten des laufenden Geschäftsjahres eine Umsatzsteigerung von 32 Percent gegenüber dem Vorjahresbeginn erzielt werden. Das Eigenkapital des Unternehmens beträgt heute 7 Millionen Mark. Man spricht von einem Emissionsverfahren von 10 Millionen, wovon 20 Percent an den Börsen plaziert werden sollen.

American Software, Inc. (Amswa) entwickelt und vertreibt in erster Linie integrierte Softwarepakete für den Einsatz auf IBM- und IBM-PCM-Großrechnern (PCM = Plug Compatible Mainframe). Das Systemhaus berücksichtigt dabei spezifische Anwenderwünsche und kombiniert Standard-Softwarepakete, wie zum Beispiel Finanzbuchhaltungs-Anwendungen, mit bestimmten Branchen- und anwenderorientierten Anforderungen, um so wirklich integrierte Programme herzustellen. Der Umsatz des Unternehmens ist nach Angaben des amerikanischen Brokerhauses Prudential Bache von 6,4 Millionen Dollar 1981 auf 16,9 Millionen Dollar angestiegen. Für das Geschäftsjahr 1984 (zum 30. April) rechnet man mit einem weiteren Anstieg auf 21,2 Millionen Dollar. Im selben Zeitraum ist der Gewinn je Aktie von 0,19 Dollar auf 0,92 Dollar gestiegen. 1984 soll er 1,10 Dollar betragen. Prudential Bache beurteilt die weiteren Erfolgsaussichten von American Software recht günstig.

Thomson McKinnon empfiehlt spekulativ ausgerichteten Anlegern folgende Technologiewerte zum Kauf: CGA Computer, Chyron Corp., Control Laser und Data Products.

Caleco Industries würde Bache Securities unter kurzfristigen Gesichtspunkten verkaufen und die frei werdenden Gelder in anderen Aktien anlegen. Der Broker glaubt, daß der "Adam" die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt und daher im harten Wettbewerb um den Homecomputermarkt kaum bestehen dürfte.

Die schwache Tendenz der Computeraktien in Wallstreet bietet nach Ansicht von Dean Witter eine ausgezeichnete Chance, Portefeuilles für den zu erwartenden nächsten großen Kursaufschwung umzustrukturieren. Der Broker empfiehlt in diesem Zusammenhang, Sperry und Wang Laboratories zu verkaufen. In beide Unternehmen seien zu hohe, kaum erfüllbare Erwartungen gesetzt worden, so daß sich deren Aktien auf längere Sicht allenfalls durchschnittlich entwickeln dürften. Auch Prime Computer sei dieser Gruppe zuzurechnen, doch stehe diese Aktie unter dem Einfluß zahlreicher Übernahmegerüchte. Moseley Hallgarten, Estabrook Weeden schätzt das Wachstumspotential von CGA Computer, Inc. weiterhin als recht stark ein. Nach Angaben des Brokers hat sich CGA in den letzten Jahren darauf spezialisiert, Unternehmen der Fortune-1000-Liste sowohl Beratungsleistungen als auch Softwarepakete anzubieten. 1983 habe CGA rund 70 Percent (23,2 Millionen Dollar) seines Umsatzes mit Anwender- und 30 Percent mit Systemsoftware gemacht. Im letzten Bereich werden durch den Erwerb der Allen Serice Corporationen neue Impulse erwartet. Damit konnten zwei wichtige Pakete (Top Secret und Single Image) erworben werden. Moseley rechnet damit, daß das Geschäft mit der Systemsoftware schon in nächster Zeit etwa zu 50 Percent zum Gesamtgewinn beitragen werde. Mit dem Erwerb von Software Shoppe, einem Systemhaus, das sich besonders mit Anwendungssoftware für Arbeitsplatzrechner beschäftigt, hat das Unternehmen nun auch ein Standbein in diesem rasch wachsenden Marktsegment. Trotz der steigenden Ausgaben zur Erreichung einer besseren Marktpräsenz, sieht der Broker gute Anlagechancen bei diesem Titel.

Bei Engagements am italienischen Aktienmarkt würde die Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank (DGZ) unter anderem Olivetti bevorzugen. Das Unternehmen dürfte durch seinen Großaktionär American Telephone & Telegraph international in neue Dimensionen hineinwachsen.

Data General (DGN) empfiehlt Dean Witter Reynolds jetzt wieder uneingeschränkt zum Kauf. Begründet wird dies unter anderem mit der Unternehmensstrategie, die die Verbesserung der Produktlinie, gezieltere Bemühungen um den Endabnehmer der Erzeugnisse und die Kompatibilität eigener Produkte mit IBM-Geräten zum vorrangigen Ziel habe. Der Broker hebt zudem hervor, daß die Produktlinie jetzt die gesamte Palette der Superminicomputer und Workstations abdecke. Steigende Auslieferungen und voll aufgefangene Verwaltungskosten dürften zu einer beträchtlichen Besserung der Ertragsspannen dieses als ausgesprochen gut finanzierten Unternehmens fuhren, meint Dean Witter.

Die Aktien von Digital Equipment werden in den nächsten 18 Monaten überdurchschnittlich abschneiden, meint Bache Securities und nennt für diesen Zeitraum ein Kursziel von 120 Dollar. Zwar gebe es kurzfristig noch immer gewisse Unsicherheitsmomente bei der Ertragsentwicklung, doch sei im Geschäftsjahr 1985 mit einem steilen Gewinnanstieg zu rechnen. Der Broker schätzt, daß sich der Gewinn je Aktie dann gegenüber dem Geschäftsjahr 1984 (Juli/Juni) von 5,40 auf 8,10 Dollar erhöhen wird.

Northern Telecom empfiehlt das kanadische Broker-Haus Midland Doherty an herausragender Stelle zum Kauf.

Die Aktien von IBM und Sperry zählt E. F. Hutton zum Kern seiner Anlagestrategie, die gerade jetzt auf verstärkte Engagements in qualitativ hochwertigen Papieren ausgerichtet ist. Beide Technologieunternehmen gehören nach Meinung des Brokers zur "Speerspitze" jener Gesellschaften, die durch ihre Produkte weit überdurchschnittliches Ertragswachstum erzielen dürften.

Den Kauf der Siemens-Aktie empfiehlt die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank bei schwächerer Tendenz, weil die deutsche Börse mittelfristig nach wie vor günstige Perspektiven biete und weil ein weiteres Erstarken der Deutschen Mark gegenüber dem amerikanischen Dollar das Interesse des Internationalen Anlegerpublikums vermehrt anziehen dürfte.