Shared Services liegen im Trend

07.09.2007
Vor allem Regierungsbehörden machen zunehmend Gebrauch vom so genannten internen Outsourcing.

Staatliche Behörden lassen ihre Dienstleistungen immer häufiger in Form von Shared Services erbringen. Den Marktforschern von Datamonitor zufolge werden die im Rahmen von Shared-Service-Projekten in den USA und Europa erzielten Umsätze in den nächsten fünf Jahren um durchschnittlich sechs Prozent auf 76,2 Milliarden Dollar zulegen. Hintergrund ist der wachsende Kostendruck im öffentlichen Dienst, der Experten zufolge den gesamten Outsourcing-Markt beflügeln wird.

Laut einer Studie von PA Consulting sind Prozessstandardisierung und Effizienzsteigerung die wichtigsten Gründe für die Nutzung von Shared Services. Dabei gibt es mehrere Varianten – von der Organisation, die einen bestimmten Service konsolidiert und zentralisiert bis hin zu regelrechten Outsourcing-Abkommen, bei denen ein externer IT-Dienstleister einen Shared Service an verschiedene Behörden verkauft. Die meisten Anwenderunternehmen versuchen bislang, ihr Shared Services Center (SSC) selbst zu betreiben, um sich das Fachwissen und die operationale Kontrolle zu sichern. Shared Services werden daher auch als "internes Outsourcing" bezeichnet: "Der Anwender ersetzt viel kleine Serviceabteilungen durch eine große zentrale Organisation und kann auf diese Weise von Skaleneffekten profitieren", beschreibt Kate McCurdy, Analystin bei Datamonitor.

in den vergangenen Jahren erfreute sich das interne Outsourcing vor allem in der Privatwirtschaft an Beliebtheit. Inzwischen ist es auch im öffentlichen Dienst angekommen, wo der Konsolidierungsbedarf noch sehr hoch ist. Speziell im Personalwesen und in der Finanzverwaltung werden die Behörden laut Datamonitor Funktionen in zunehmendem Maße den zentralisieren. Dabei werden sie ihre Shared-Services-Initiativen auch auf höherwertige Bereiche wie Kundenkontakte oder Steuern und Sozialausgaben ausdehnen, glauben die Analysten.

Die britische Regierung hat ihre Einrichtungen schon vor Jahren ermutigt, Shared Services häufiger in Anspruch zu nehmen. Dem 2005 erstellten "Gershon Review" zufolge lassen sich durch schlankere Strukturen und die Rationalisierung in Behörden hunderte Millionen von Pfund einsparen. (sp)