Shared Services bedienen "Focal Points"

20.01.2005
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Welcher Aufgaben das Center hat, wird erst bei einem Blick auf die Gesamtstruktur deutlich: Parallel zu dem SSC hat Weihe zwei weitere Organisationseinheiten installiert, den "Architekturrat" sowie eine Handvoll "Focal Points".

Der seit einem knappen Jahr bestehende Architekturrat trifft, wie Weihe betont, Entscheidungen mit großer Bedeutung für die Zukunft des gesamten Konzerns: Er zeichnet für dessen IT-Landschaft verantwortlich. Damit liegt es an ihm, welche Server das Unternehmen beschafft und welche Datenbanksoftware darauf läuft. Und auf seine Empfehlung hin nutzen die Anwender des Konzerns künftig bevorzugt Thin Clients.

Das Gremium besteht aus nur drei IT-Spezialisten, die aus unterschiedlichen Tochtergesellschaften stammen. "Drei sind es deshalb, weil das die kleinste Gemeinschaft mit einer ungeraden Zahl von Mitgliedern ist", erläutert Weihe, "so vermeiden wir im Fall unterschiedlicher Ansichten eine Pattsituation." Der CIO selbst hält sich aus den Architekturdiskussionen weitgehend heraus: "Ich bin nur das Eskalationsgremium."

Wann der CIO ein IT-Mensch ist

Der CIO definiert seine Aufgaben völlig anders als herkömmliche IT-Leiter. Er sieht sich eher als Teil des Business als der IT: "Ich bin nur noch der IT-Mensch, wenn es nicht läuft." Weihe berichtet zwar ganz traditionell an den Finanzvorstand des Thiel-Konzerns, pflegt aber "selbstverständlich" auch den Kontakt zu den beiden anderen Vorstandsmitgliedern. Darüber hinaus informiert er die Konzernleitung alle drei Monate in einem kurzen "IT-Letter" über die Aktivitäten der Thiel-Informatik. Auch mit den IT-Leitern der Tochtergesellschaften treibt Weihe regen Gedankenaustausch. Er trifft sie mindestens einmal im Vierteljahr zum festen Gesprächstermin.

Aus dem Business heraus