Irix bleibt außen vor

SGI will auf Intel-Rechnern neben NT auch Linux einsetzen

09.07.1999
MÜNCHEN (CW) - Silicon Graphics Inc. (SGI) plant nicht länger, sein Unix-Derivat "Irix" auf Intels 64-Bit-Architektur "IA 64" zu portieren. Statt dessen setzt der Hersteller bei dieser Plattform auf Linux. Diese Entscheidung soll Irix-Anwender jedoch nicht in eine Sackgasse führen.

Das große Geschäft vermutet SGIs Senior Vice-President Beau Vrolyk künftig im NT- und Linux-Segment, während Irix und der Unternehmensbereich Supercomputer nur noch einen kleinen Teil zum Ergebnis beisteuern werden. Die Linux-Verbreitung steige derzeit monatlich um eine Million Installationen und verspreche der einschlägigen Industrie ein jährliches Umsatzwachstum von über 400 Prozent. Nach Ansicht von Vrolyk dominieren in zehn Jahren die Betriebssysteme Linux, NT sowie das von IBM und SCO geplante "Monterey".

Irix-Anwender befänden sich damit keineswegs auf dem Abstellgleis, zitiert der Brancheninformationsdienst "Computergram" den SGI-Manager. Das beweise schon der Fahrplan für die kommenden Risc-Prozessoren seines Hauses. Demnach soll "Mips R 18000" in seiner letzten Version im Jahr 2005 auf den Markt kommen, was eine verbindliche Entwicklung für diese Plattform bis 2007 zur Folge hat. Parallel dazu will SGI seine High-end-Server "Origin" mit einer erweiterten Cluster- und Verbindungstechnik (Advanced CC Numa) ausstatten, die sowohl Mips- als auch IA-64-Prozessoren und damit die beiden Betriebssysteme Irix und Linux unterstützt.

Bereits in diesem Sommer soll SGIs erster Intel-Server für Linux auf den Markt kommen. Es folgt eine entsprechende Workstation, sobald das Betriebssystem die vom Hersteller gewünschten Grafikfunktionen und Applikationen unterstützt. Für Linux gebe es derzeit noch deutlich mehr Server- als Client-Software, heißt es zur Begründung. Überdies engagiert sich der Hersteller zur Zeit in der Open-Source-Gemeinde, um Linux für einige aus dem Unix-Umfeld bekannten High-end-Features zu erweitern. Die dabei angestrebte Posix-Konformität soll gewährleisten, daß man mit der Plattform auch den strengen Richtlinien der US-Regierung entspricht.