Konsequent auf Intel-Kurs

SGI trennt sich von Mips

17.04.1998

Nachdem bereits im vergangenen September der damalige Chief Executive Officer Ed McCracken mit der Ankündigung für Aufregung gesorgt hatte, SGI werde 1998 mit ersten Intel-basierenden Workstations debütieren, geht die Neuorientierung scheinbar noch weiter.

Der neue Boß Rick Beluzzo soll dem Vernehmen nach bei seinem ersten großen Auftritt eine weitreichende Kooperation mit Intel verkünden.

Die schließt eine gegenseitige Nutzung von Patenten und Technologien ein. Gleichzeitig trennt sich SGI von seiner 1992 übernommenen Prozessortochter Mips Technologies.Diese soll sich künftig vor allem auf den Embedded-Markt - etwa Spielekonsolen - konzentrieren, die High-end-Chips verbleiben bei der einstigen Mutter.

Bis 1999 will der RISC-Pionier zunächst noch an den hausei- genen Mips-Prozessoren festhalten.Sie sollen dann aber in Workstations und Servern bis zum Jahr 2001 schrittweise CPUs der von Intel mit HP ge- meinsam entwickelten kommenden 64-Bit-Generation (IA-64 = "Merced") weichen.

RETTER NEC?

Die japanische NEC Corp., die zu den größten Auftragsfertigern für MIPS-RISC-Prozessoren gehört, will die CPU-Tochter von SGI finanziell unterstützen, wenn diese im Juni 1998 ausgegründet wird.MIPS Technologies Inc. soll demnach unter der gleichen Bezeichnung weiterfirmieren.NEC will nach Aussagen von President Hisashi Kaneko sein Engagement mindestens bis zum Jahr 2000 aufrechterhalten.