SGI sucht "die smartesten Anwender der Welt"

18.07.2005

ESTES: Unser Hauptwettbewerber ist IBM. Die sind rund 83-mal größer als wir, und sie sind überall. In der Regel konkurrieren wir mit Konzernen, die auch Arbeitsplatzdrucker verkaufen. Ein Beispiel für die Machtverhältnisse: Wir liefern McLaren die Kerntechnologie für ihre Fahrzeugentwicklung, und auf den Rückspiegeln ihrer Autos steht Sun Microsystems als Werbepartner. Unser Ziel muss es sein, öfter auf die Auswahlliste der Lieferanten zu kommen, denn technisch können wir uns im Vergleich behaupten.

CW: Was macht Sie optimistisch für die Zukunft von SGI?

ESTES: Dem Thema HPC wird inzwischen auch außerhalb des akademischen Zirkels eine stärkere Beachtung geschenkt. Procter & Gamble nutzt Supercomputer, um zu erforschen, wie Kartoffelchips in eine Dose fallen müssen. "Pringles" dürfen nicht zerbrochen sein, wenn der Kunde eine Röhre öffnet. Man muss die Luftströmung simulieren, wenn die Chips mit hoher Geschwindigkeit und Füllrate, ohne sie zu verkanten oder zerbrechen, in die Dose geworfen werden. Bei Babywindeln werden Supercomputer eingesetzt, um die Fluid-Stömungen im aufsaugenden Gewebe zu berechnen. So etwas eröffnet uns die Chance, in neue Bereiche vorzudringen.

CW: Was unterscheidet eine normale IT-Investition von der Anschaffung eines Supercomputers?

ESTES: Im HPC-Bereich bekommen die Entscheider Budgets, um spezifische Probleme zu lösen. Reguläre IT-Investitionen sind darauf ausgelegt, Risiken zu verringern. HPC hingegen muss Dinge ermöglichen, die zuvor nicht gemacht worden sind.