Grafikrechner mit Standardkomponenten

SGI bremst Eigenentwicklungen

17.12.1999
MÜNCHEN (CW) - SGI ändert die Strategie bei Grafik-Workstations unter Windows NT. Anstelle teurer Eigenentwicklungen sollen in den Rechnern künftig Standardkomponenten von Intel zum Einsatz kommen.

SGI hatte die Grafik-Workstations "320" und "540 Visual" auf Basis des Microsoft-Betriebssystems im letzten Jahr eingeführt, ohne einen nennenswerten Markterfolg zu erzielen. Ihre Produktion soll Mitte des nächsten Jahres auslaufen. Dave Frederick, zuständiger Manager für die Visual-Produktlinie, nannte die Entwicklung eines Frontside-Busses mit 133 Megahertz als Knackpunkt. "Der Aufwand hätte sich nicht ausgezahlt", so Frederick weiter. Laut einer Pflichtveröffentlichung bei der US-Börsenaufsicht kostet diese Entscheidung das Unternehmen rund 60 Millionen Dollar, davon 40 Millionen für die Kündigung von Fertigungsverträgen.

Für das erste Quartal des nächsten Jahres plant SGI Nachfolgemodelle unter NT, in denen Pentium-III-CPUs mit 733 Megahertz und Intels "840"-Chipsatz ihren Dienst verrichten. Dies dürfte das Ende für den hauseigenen Cobalt-Chipsatz bedeuten. Beim Grafiksystem will man zumindest im unteren Leistungsbereich auf Nvidias "Quadro"-Karten setzen. Der angestrebte Preis liegt zwischen 2000 und 2500 Dollar. Weitere Varianten mit PIII-Xeon-Prozessoren sollen im Laufe des Jahres 2000 folgen. Diese hochwertigen Workstations im Preissegment von 5000 Dollar werden wahlweise auch unter Linux laufen.

SGI optimiere die Rechner durch Verbesserungen an der Open-GL-Schnittstelle, erläuterte Frederick den eigenen Anteil an den Workstations.