SGI baut Blade-Systeme der Altix-ICE-Reihe aus

31.03.2008
Die vorgestellte Plattform kommt mit dem neuesten Xeon-Chipsatz von Intel und einem verbesserten Cluster-Management.

SGI ergänzt seine "Altix-ICE-8200"-Plattform um zwei neue Blade-Gehäuse. Bei diesen so genannten Enclosures werden Intels neueste Prozessoren der Xeon-Linie in Dual- oder Quad-Core-Auslegung verbaut. Zudem nutzen die Altix-Blades den neuen Intel-5400-Chipsatz, der auch unter dem Codenamen "Seaburg" bekannt ist.

Die vorgestellten Rechner verfügen ferner über mehr Arbeitsspeicher, zusätzliche Bandbreite und über eine erhöhte Kommunikationsleistung sowie ein verbessertes Cluster-Management. Darüber hinaus nutzen die Altix-Blades die aktuelle Generation der Infiniband-Interconnect-Technologie.

Kunden können zwischen zwei SGI-Systemvarianten wählen. Bei der ersten sorgt ein Dual-Plane-Infiniband-Netz für die Kommunikation und mehr Bandbreite. Für das MPI-Programmiermodell (Message Passing Interface), das die Dual-Rail-Technik auf den Altix-ICE-Systemen nutzt, ermöglicht diese spezielle Architektur einen schnelleren und effizienteren Transfer von großen und kleinen Messages. Als Netztopologie können Anwender für MPI-Jobs, die eine hohe Anzahl an Prozessoren benötigen, eine Hypercube-Topologie wählen. Alternativ eignet sich für kommunikationsintensive Jobs eine nicht blockierende Fat-Tree-Topologie. Fat Tree bezeichnet eine Netz-struktur, die in Computer-Clustern verwendet wird.

Propack steuert Durchsatz

Variante zwei nutzt ein einfaches Infiniband-Netzwerk. Auch hier kann der Anwender zwischen einem Hypercube- oder einem Fat-Tree-Netz wählen. Bei beiden Optionen wird ein zusätzliches Gigabit-Ethernet-Netz für die administrative Kommunikation mitgeliefert. Dadurch erreicht das System für den Daten- und den I/O-Verkehr eine höhere Bandbreite.

Für ein individuelles Netz-Management der Altix-ICE-Blades sorgt die Software "SGI Propack für Linux". Mit ihr lassen sich Durchsatz und I/O-Leistung gezielt steuern. Je nach Anwendung oder Workflow kann damit die Infiniband-Bandbreite angepasst oder der I/O vom Datenverkehr getrennt werden.

SGI verbesserte schließlich das Cluster-Management-Tool "Tempo". Durch ein hierarchisch aufgebautes Management-Framework können IT-Administratoren verschachtelte Netzwerke verwalten und so auch große Installationen handhaben. Indem möglichst viel Workloads innerhalb des Racks oder gar innerhalb der Blades abgearbeitet werden, lässt sich eine unnötige Belastung des Netzes vermeiden. Mit der Boot-Funktion von Tempo, die ohne ein externes Medium auskommt, können Kunden alle Blades gleichzeitig starten. Mehrere Server-Schränke können so in weniger als fünf Minuten hochgefahren werden. Innerhalb eines Clusters lassen sich außerdem einzelne Knoten unabhängig voneinander an- und abschalten. Tempo unterstützt Umgebungen von bis zu 100 Anwendern sowie Tausende von Knoten. Das Tool erlaubt es, die gesamte Umgebung wie ein einzelnes System zu verwalten.

Erhöhte Verfügbarkeit

kündigte SGI für Mitte des Jahres 2008 ein neues Release von Propack an. Es soll Anwendern neue Failover-Möglichkeiten zur Verfügung stel len. Programme, die vom Message-Passing-Toolkit (MPT) unterstützt werden, laufen mit der neuen Propack-Lösung selbst dann weiter, wenn an einem Altix-Enclosure ein Kabel entfernt wird. (jm)