Intelligent Interface als neue Geonet-Entwicklung:

"Sesam-öffne-dich" für Mailbox-Kunden

22.04.1988

HAMBURG (sch) - Das Sprachenbabylon, das bisher DV-Laien den Zugang zu Datenbanken erschwerte, will die Deutsche Mailbox GmbH aus Hamburg mit dem neuen Intelligent Interface - kurz II - beseitigen.

Der Einsatz des von Geonet im Auftrag der EG-Kommission entwickelten Schnittstellenprodukts macht das Erlernen der Datenbank-spezifischen Retrieval-Sprache überflüssig. Ab sofort können Mailbox-Kunden zum Beispiel auf die Datenbanken Genius (mit den Volltexten den Wirtschaftswoche und des Handelsblattes), auf Dimdi (Gesundheitsministerium, Agrarwissenschaften und Medizin), auf ESA/IRS (Raumfahrt) oder auf Datastar (Radio Schweiz) ohne "Sprachschwierigkeiten" zugreifen. Insgesamt steht die neue Dienstleistung für sieben Hosts und 45 darauf befindliche Datenbanken zur Verfügung. Das Intelligent Interface übernimmt die Verbindung zur Datenbank und führt die Recherche durch, deren Ergebnisse dann samt Kosten im Mailbox-Fach abgelegt werden. Das DB-Angebot der Deutschen Mailbox wird durch II um rund ein Viertel vergrößert. Nach erfolgreicher Testphase plant die Deutsche Mailbox, II bei weiteren DBs einzurichten.

Die Kosten für die anderthalbjährige Entwicklung dieser Schnittstelle lagen bei 500 000 Mark und wurden je zur Hälfte von der EG-Kommission und von einem Konsortium der Geonet-Betreiber getragen. Für den Benutzer ergeben sich Zusatzkosten in Höhe von 90 Pfennig pro Minute. Dieser Aufpreis schlägt nach Angaben der Mailbox-GmbH jedoch nicht zu Buche. Sobald nämlich für den DB-Betrieb nichtrelevante Arbeiten durchgeführt würden, stoppe die Software den Zugriff auf die jeweilige Datenbank. Dadurch und wegen der Datenübertragungsrate von 9600 Baud werde die Nutzung erheblich optimiert.

Informationen: Deutsche Mailbox GmbH, Blücherstraße 11, Postfach 500324, 2000 Hamburg 50, Telefon 0 40/38 02 00 01.