Peregrine öffnet Produktionsportfolio

Servicecenter 6.0 erhält einen Web-Client

23.07.2004
MÜNCHEN (CW) - Peregrine hat die Architektur seiner Produktpalette überarbeitet. Offener und flexibler sollen die IT-Management-Lösungen werden. Mit "Servicecenter 6.0" und dem neuen "Servicecontrol" macht der Hersteller den Anfang.

Nach überstandener Restrukturierung und Refinanzierung - Peregrine schaffte es, die nach Abrechnungsfehlern drohende Insolvenz abzuwenden und aus dem Gläubigerschutzverfahren wieder entlassen zu werden, indem es die vom zuständigen Gericht geforderten Auflagen erfüllte - blickt das Unternehmen wieder optimistisch in die Zukunft. Mit dem in diesem Zusammenhang vollzogenen Rebranding sollte die wiedergewonnene Zuversicht auch nach außen getragen werden.

Zurück zu den Wurzeln

Jetzt zieht der Hersteller im Hinblick auf seine Produktstrategie nach: Peregrine hat aus den Fehlern der Vergangenheit und den nicht immer glücklichen Ausflügen in Bereiche wie Gebäude- und Flotten-Management gelernt und konzentriert sich nun wieder auf seine eigentliche Stärke, die in den Worten des deutschen Geschäftsführers Thomas Senger im "Managen der IT-Infrastruktur" liegt.

Außerdem hat der Anbieter die seinem Lösungsportfolio zugrunde liegende technische Architektur überarbeitet, um seinen Kunden flexiblere Produkte zu bieten, die sich besser an deren jeweilige Bedürfnisse anpassen lassen. Das findet seinen Niederschlag beispielsweise darin, dass die neue Version 6.0 von Servicecenter nun neben dem proprietären Windows-Client auch den Zugriff über eine Browser-basierende Konsole gestattet. Dieser Web-Client bietet die gleichen Menüs, Anwendungen und Formate wie das Windows-basierende Pendant. Für welche Alternative sich IT-Experten auch entscheiden - die Oberfläche lässt sich in jedem Fall individuell so anpassen, wie es für sie am besten ist. Peregrine bietet jedoch auch Vorlagen, die sich an Best Practices orientieren oder aber an die Information Technology Infrastructure Library (Itil) angelehnt sind.

In der neuen Servicecenter-Version sind zudem verbesserte Reporting-Funktionen enthalten. Kennzahlen zu wichtigen Themen wie Systemverfügbarkeit und -auslastung lassen sich laut Hersteller jetzt einfacher als bisher in Form von Charts oder Grafiken darstellen. Auch die Wechselwirkungen zwischen IT-Komponenten und Geschäftsprozessen sollen sich dabei aufzeigen lassen.

Flexibler ist die Lösung auch deswegen, weil Peregrine nun nicht mehr zwingend vorschreibt, die eigene Datenbank "P4" als zentralen Informationsspeicher zu verwenden. Zwar wird diese noch unterstützt, Unternehmen können stattdessen aber auch eine relationale Datenbank ihrer Wahl einsetzen.

Standards sind Trumpf

Überhaupt hat der Hersteller sich eine größere Offenheit auf die Fahnen geschrieben. Die neue Architektur sieht das Simple Object Access Protocol (Soap) als Kommunikationsprotokoll vor, außerdem unterstützt Peregrine Techniken wie .NET und J2EE, verwendet Javascript als Scripting-Sprache und benutzt XML, um Formate zu definieren und gewonnene Management-Informationen abzulegen.

Servicecenter 6.0 ist das erste Produkt, das der Anbieter nach diesen Prinzipien überarbeitet hat. Nach und nach möchte er jedoch sein gesamtes Portfolio entsprechend anpassen. Noch in diesem Herbst soll die überarbeitete Version der Inventarisierungslösung "Assetcenter" folgen.

Bereits erschienen ist das neue Modul "Servicecontrol". Damit will Peregrine auf Basis von Servicecenter auf Best Practices basierende Workflows bereitstellen, die Funktionen wie Change-Management, Problembehandlung oder Self-Service für Mitarbeiter abdecken. Anwender sollen damit via Browser Serviceanfragen stellen, deren Status oder ihre Historie abfragen können. (ave)