Der Markt für IT-Dienstleistungen

Serviceanbieter tragen schwer

04.01.2010
Von  und Daniel Krauss
Pascal Matzke ist Vice President & Research Director bei Forrester Research.
Die Rezession hat Bewegung in das Geschäft mit IT-Services gebracht. Kunden reagieren auf die wirtschaftliche Lage mit stark veränderten Anforderungen und reichen den Kostendruck zumeist ungemindert an ihre IT-Dienstleister weiter.

Neue Technologien wie Cloud Computing oder Software-as-a-Service (SaaS) sowie ein immer härter werdender Wettbewerb bringen die Service-Anbieter in zusätzlichen Zugzwang.

Nur wer jetzt seine Hausaufgaben erledigt und mit einer klaren Strategie sein Dienstleistungsportfolio erneuert und seine Kundenbeziehungen auf eine neue Grundlage stellt, wird langfristig als IT-Dienstleister erfolgreich sein. Für Unternehmen bleibt die wesentliche Herausforderung, unter der Vielzahl von Anbietern denjenigen auszuwählen, der langfristig nicht nur als kostengünstiger Lieferant, sondern auch als strategischer Partner in Zeiten des Wandels agieren kann.

Weltweit Umsatzrückgang beim Outsourcing

Pascal Matzke ist Vice President und Principal Analyst bei Forrester Research.
Pascal Matzke ist Vice President und Principal Analyst bei Forrester Research.
Foto: Forrester Research

Wie immer in Zeiten von Wirtschaftskrise und Rezession führen die meisten Unternehmen umfangreiche Programme zur Senkung ihrer operativen Kosten durch. Anders jedoch als bei der letzten Krise in den Jahren 2001 bis 2003 - im Verlaufe derer die Unternehmensausgaben für externe IT-Dienstleistungen stark zunahmen - verzeichnen die Service-Anbieter derzeit einen Rückgang ihrer weltweiten Umsätze.

Allein im ersten Berichtsquartal 2009 sind die Umsätze der führenden Service-Provider durchschnittlich um rund elf Prozent geschrumpft. Selbst beim klassischen Outsourcing, einer Form der IT-Dienstleistung, die in der Vergangenheit stets antizyklisch nachgefragt wurde, war ein Rückgang der Umsätze von rund acht Prozent zu verzeichnen. Zwar kann man diese Zahlen nicht mit den teilweise wesentlich drastischeren Nachfrageeinbrüchen in anderen IT-Bereichen gleichsetzen, dennoch erscheint dieser Rückgang überraschend.

Nach Untersuchungen und Befragungen von Forrester Research sind folgende Gründe hierfür ausschlaggebend:

Investitionen in neue Projekte müssen betriebswirtschaftlichen Anforderungen genügen oder werden zurückgestellt. Wie fast überall, so stellt auch in Deutschland die Mehrheit der befragten Unternehmen Investitionen in neue Vorhaben und Projekte vorerst hintan. Nur wenn mit einem Projekt auch langfristige Effizienzsteigerungen erreicht werden können oder sich eine bessere Kapitalrendite ergibt, werden neue Vorhaben auch derzeit auf den Weg gebracht.