Serviceanbieter sezieren Websites

17.08.2005
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.
Kunden wollen mehr als nur Datenanalyse. Die Anbieter müssen auch beraten.
Kunden wollen mehr als nur Datenanalyse. Die Anbieter müssen auch beraten.

"Der Vorteil dieser Anbieter ist, dass sie die gesamte Datenerfassung übernehmen", erklärt Web-Experte Warnecke. "Der Kunde muss sich nicht mit der Technik befassen und die Logfiles analysieren." Außerdem hat das Unternehmen mit diesem Verfahren eine Nutzerstatistik in Echtzeit vorliegen sowie die Sicherheit, dass der von Maschinen wie Robots und Spider erzeugte Datenverkehr herausgefiltert wird und das Ergebnis somit nicht verfälscht.

Derartige Dienste erbringt der deutsche Anbieter etracker. Das Hamburger Unternehmen arbeitet mit Pixel-Technik, die bei jedem Seitenaufruf ein unsichtbares Zählpixel lädt. Dieses Implantat ruft den etracker-Server auf und bildet die Basis für die Performance-Analyse. Dem Nutzer stehen dann passwortgeschützte Reports zur Verfügung, die neben den üblichen Kennzahlen zu Besuchern, Seitenaufrufen oder Klickpfaden auch Abbruchquoten, Konversionsraten, Kosten und Umsätze auflisten.

"Für einen Mittelständler reicht eine Lösung wie etracker aus", schildert Warnecke. "Solche kleineren Lösungen, wie sie auch von deutschen Dienstleistern wie Econda, Intares, Hottracker oder W3 Solutions angeboten werden, decken die Bedürfnisse rein deutschsprachiger Website-Anbieter mit einem klaren Fokus und ein paar Millionen Pageviews völlig ab." Dafür sind diese Lösungen mit Kosten zwischen 100 und 400 Euro im Monat relativ preiswert.

Verglichen mit den bedeutenden internationalen Anbietern ist etracker allerdings ein Leichtgewicht. Die großen US-amerikanischen Web-Analysten bieten ein sehr differenziertes Portfolio von Tools und Analysemethoden. Zu den fünf größten Playern zählt Warnecke die Spezialisten Webtrends, Omniture, Sagemetrics, Coremetric und Websidestory. Ihre Dienstleistungen sind auf die Analyse der breit aufgefächerten Websites internationaler Konzerne wie BMW oder Bayer ausgerichtet. Der globale Ansatz hat seinen Preis: Lizenzgebühren von 100 000 Euro pro Jahr sind üblich, hinzu kommen nutzungsabhängige Kosten.

Globale Anbieter sind teuer