Service statt Kauf?

06.10.2008
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Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.

Wie würden Sie reagieren, wenn Ihr Chef-Controller oder CFO auf die Idee käme, kein IT-Equipment und keine Software mehr zu kaufen, sondern nur noch Services zu abonnieren? Auf Ihre Einwände, dass dabei kaum Geld gespart würde, die Qualität litte und die Abhängigkeit vom Dienstleister stiege, antwortet er vielleicht: Geht nicht, gibts nicht!

Aber Sie haben ja noch das vielleicht schlagkräftigste Argument in petto. Sie wissen, dass man es nicht jeden Tag bringen kann; schließlich kann es sich auch gegen den Argumentierenden selbst richten. Deshalb bringen Sie selten zur Sprache, dass es die hohe Komplexität der IT-Landschaft kaum erlaubt, neue Applikationen - geschweige Services - anzuflanschen.

Ihr Pfennigfuchser antwortet gefährlich gelassen, dass er genau deshalb diese Grundsatzdiskussion führen wolle. Es gehe schließlich nicht an, dass man immer mehr Euro in Systeme investiere, die zu noch mehr Komplexität und damit allmählich zur Erstarrung führten.

Wenn man aber jetzt die IT-Landschaft so ausrichte, dass Services künftig leichter integrierbar seien, könne man dann nicht in den nächsten fünf Jahren alle heute selbst erstellten IT-Funktionen von unabhängigen Anbietern beziehen? Das würde nicht so viel Kapital binden, und die Geschäftsbereiche könnten neue Geschäftsmodelle viel schneller realisieren.

Was antworten Sie ihm? "Im Prinzip schon, aber die Details machen das Ganze teuflisch schwierig." So stehen Sie wieder einmal als Verhinderer und Angsthase da. Mit dem Trend IT als Service müssen Sie sich als CIO schon ein bisschen intensiver auseinandersetzen.

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