Deutsch-amerikanischer Firmenverbund offeriert DDP- und Beratunsleistung:

Service-RZ-Offensive für die Textilindustrie

13.03.1981

SINDELFINGEN - Rund 40 Rechenzentren weltweit sollen mit Ablauf der nächsten zwei bis drei Jahre der Textilindustrie den Spezialservice Schnittechnik und Gradierung "bis in den Grenzbereich Zuschnitt" bieten. Dies kündigte Hans-Joachim Pawlowski, Geschäftsführer der Aschaffenburger ACS-RZS GmbH vor Vertretern der südwestdeutschen Textilindustrie in Sindelfingen an.

Zehn Millionen Dollar beträgt das Stammkapital des durch den Zusammenschluß der amerikanischen Apparel Computer Services (ACS) mit RZS, der Tochter des Aschaffenburger RZA-Rechenzentrums, entstandenen Branchenriesen. Zu den fest geplanten RZ-Standorten gehören Stuttgart, Berlin, Mönchengladbach, Bielefeld, München, Nottingham, Los Angeles und Miami (in eigener Regie), Niederlassungen in der Schweiz, in Schweden und Südafrika, ferner in Mailand, Paris und Lille (mit fremder Kapitalmehrheit) .

Bereits jetzt existieren Rechenzentren in Atlanta, Dallas, New York, London, Manchester und Aschaffenburg. "Unsere Büros", kündigte Pawlowski an, "werden generell in allen Ballungszentren der Textilwirtschaft angesiedelt, auch in Fernost."

Pawlowski warnte die meist kleineren und mittleren Textilindustriellen vor den Schwierigkeiten des EDV-Starts für Erstanwender, wies auf den Rundum-Service seines Hauses auch bei kommerziellen Anwendungen - hin und skizzierte einen Weg, wie ein sukzessiver und risikoloser Umstieg auf die EDV unter ACS-RZS-Hilfe vor sich gehen könne. Modernste Untersuchungen - so Pawlowski hätten ergeben, daß DDP-Lösungen konventionellen Inhouse-lnstallationen überlegen seien.

Es sei wirtschaftlicher, zeitkritische Anwendungen auf dem hauseigenen Vorschaltrechner zu fahren und die großen Massen von Monatsdaten auf dem Großrechner im RZ abarbeiten zu lassen. Die Realität im Vertrieb von Computern sehe leider wenig ermutigend aus, meinte Pawlowski und berief sich auf persönliche Erfahrung: "Dem Anwender soll 1. und 2. und 3. eine Anlage verkauft werden. Ob er auch eine Lösung erhält, ist eine ganz andere Frage."

Stofflagen - Optimierung

Im Hinblick auf eine verbesserte Bedienung der - Konfektionsproduzenten mit Branchen-Applikationen konstatierte Pawlowski, die beiden derzeit am Markt erhältlichen Stofflagen-Optimierungssysteme von NCR ("Ibis") und Softlab seien nicht eben optimal, und kündigte an: "Hier werden wir Ende des Jahres besseres herausbringen, ein Package mit 450 000 Mark Entwicklungskosten."

Bis zur Eröffnung des ACS-Rechenzentrums in Bielefeld (genauer: am 30. März in Bad Salzuflen) geht der DDP-Betrieb mit Kunden aus der deutschen Textilwirtschaft noch so

vonstatten, daß die beim Anwender installierten Vorschaltrechner vom Typ TA 1540 per Datenfernübertragung mit dem Aschaffenburger Rechenzentrum kommunizieren. Dort ist eine NCR 8585-Anlage mit drei MB und drei Gigabyte Plattenspeicher in Betrieb. "DFÜ", zeigt Pawlowski sich zuversichtlich, "hat auf unserem Gebiet weltweit noch niemand gemacht."