Service-orientierte Architekuturen

17.08.2006
Von Ulrich Kalex 

Nach Jahren technologischer Selbstbezogenheit betrachten sich die IT-Abteilungen mittlerweile - manche würden sagen "endlich" - als Dienstleister für das Business. Im Interesse des "Business Alignment" versuchen sie nun, den Spagat zwischen Kostendruck und steigenden Marktanforderungen zu ermöglichen. Einer der Schlüssel hierfür ist die Service-orientierte Architektur (SOA). Sie liefert die Basis für die Konsolidierung redundanter IT-Anwendungen zu einem "Service", der für unterschiedliche Geschäftseinheiten dieselbe Dienstleistung liefert. So werden Geschäftsprozesse schlanker und flexibler.

EAM in der Praxis

Service-orientierte Architekturen verlangen nach einem Enterprise-Architecture-Management (EAM). Zu diesem Thema veranstaltet die computerwoche am 10. Oktober in Frankfurt am Main ein "Executive Program". Weitere Informationen finden Sie unter www.computerwoche.de/eam

Die Vorteile dieses Paradigmenwechsels lassen sich aber nur erschließen, wenn die Unternehmensarchitektur sorgfältig geplant ist und anhand definierter Standards und verbindlicher Vorgaben umgesetzt wird. Davon hängt die Wiederverwendbarkeit der Services ab. Vor der Einführung jedes neuen Dienstes ist zu prüfen, welche existierenden Services - gegebenenfalls modifiziert - dafür wiederverwendbar sind. Und das fertige Dienstangebot muss eng mit dem IT-Kosten-Management verknüpft sein, um transparente Servicegebühren zu erreichen.

Solcherart sind die Gründe, warum noch nicht jedes Unternehmen sofort auf den SOA-Zug aufspringt. Wer kann es sich leisten, seine ganze Architektur neu zu verdrahten? "Welche Architektur?" werden einige sogar fragen. Selbst da, wo die Unternehmensarchitektur transparent und dokumentiert vorliegt, fehlt es häufig an einer Kultur der gemeinsamen Planung und Umsetzung von Änderungen. Keine guten Voraussetzungen für eine SOA!

*Dr. Ulrich Kalex ist Vice President Product Line Management bei der Alfabet AG, Berlin.