Von der Org.DV zur Org.Inf.

Service-Center wird Meilenstein der Information

09.11.1984

KÖLN (CW) - Zum "Produktionsfaktor Information" führte ein beschwerlicher Weg durch die zurückliegenden 25 Jahre der Computertechnik. Abenteuerliche Erfahrungen aus dem DV-Chaos der Vergangenheit macht Werner Haag, Leiter der Systemberatung West bei der Honeywell Bull AG, Köln, zur Basis für eine strategische Planung der Informationsverarbeitung über das Orwell-Jahr hinaus. Der Bereich Organisation und Datenverarbeitung gliedert sich zukünftig in funktionale Service-Zentren.

In der Ausgabe vom 16. Juli 1984 der Business Week kann man lesen daß es heute über 500 Hardwarehersteller, über 5000 Softwarefirmen und mehr als 430 Netzwerkanbieter gibt.

Die COMPUTERWOCHE vom 10. August 1984 veröffentlichte eine Statistik des japanischen Ministeriums für Bildung und Wissenschaft, aus der hervorgeht, daß nahezu die Hälfte der über 5000 japanischen Oberschulen im Besitz von mindestens einem, durchschnittlich aber vier Computern ist.

Im EDP Analyzer vom Mai 1984 wird ausgeführt, daß in der ersten Hälfte der 70er Jahre in Amerika etwa neun Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, davon zwei Drittel im Umfeld der Informationsverarbeitung und ein Drittel in den öffentlichen Verwaltungen. In der Produktionsindustrie sind keine neuen Arbeitsplätze entstanden.

Nicht überrollen lassen

Die Liste dieser Beispiele läßt sich beliebig verlängern, um den heutigen Stellenwert der Informationsverarbeitung zu bestimmen. Andererseits kann man dadurch auch Prognosen für die Entwicklung während der nächsten Jahre in unserer Umwelt ableiten. Allerdings sollten wir uns nicht von dieser Entwicklung überrollen lassen, sondern die Zukunft mit ihren Möglichkeiten auf der Basis der in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen strategisch planen.

In den 50er Jahren wurden Computer für militärische und technischwissenschaftliche Zwecke verwendet. Die Erfolge der Maschinen auf diesen Arbeitsgebieten erleichterten die Einführung der kommerziellen Datenverarbeitung. Zunächst wurden die Computer für funktionale und kostensenkende Anwendungen eingesetzt. Im allgemeinen wurde im Geschäftsbereich Finanz- und Rechnungswesen die Stelle des EDV-Leiters angesiedelt. Dieser Mitarbeiter wurde auch "Lochkartenchef" genannt. Er wußte, welche Kartenstapel in welcher Reihenfolge einzulesen waren, wie man die Steuerkarten sortieren mußte, welche Vorkehrungen erforderlich waren, damit ein einmal auf den Boden gefallener Kartenstapel wieder in die richtige Reihenfolge gebracht werden konnte, wie man durch geschicktes Anbringen von Klebestreifen Duplizierarbeiten vermeiden konnte und so weiter. Die Ausstattung des EDV-Systems wurde sehr freizügig festgelegt. Neue Anwendungen wurden manchmal mit, meistens aber ohne formellen Auftrag entwickelt. Hin und wieder sollen neue Anwendungen sogar zufällig entstanden sein. Planmäßig wurde aber die Fingerfertigkeit für die Benutzung des Handlochers trainiert. Die Endbenutzer wollten naturgemäß mit dem "Neuen" nichts zu tun haben, wunderten sich allerdings, daß die Computerergebnisse mit ihren manuellen Aufzeichnungen und Karteien übereinstimmten. Und wenn es mal zu Abweichungen kam, lag die Schuld zugegebenermaßen nicht immer beim Computer. Den Endbenutzer störte es kaum, daß ihm eine passive Rolle bei der Aufgabenverteilung zufiel. Auch murrte er selten, wenn durch den Einsatz des Computers eine Ablaufänderung in seinem traditionellen Arbeitsprozeß entstand. Immerhin hatte die Maschine ja auch manchmal ihre angenehmen Seiten.

Auf die Gemeinsamkeit eines Lochkartenchefs mit einem 15järigen Computerfreak am Gymnasium soll später eingegangen und der Endbenutzer der frühen 60er Jahre mit einem staunenden Vater der heutigen Zeit verglichen werden.

Die ersten Einsatzmöglichkeiten der kommerziellen Datenverarbeitung hatten positive Ergebnisse gebracht. Man betrachtete den Computer als Wunderwaffe im Geschäftsleben. Es kam bei den Entscheidungsträgern der Unternehmen zu einer Euphorie, die in unlösbaren Forderungen an Management-Informationssysteme gipfelte. Dadurch entwickelte sich in der Org./DV ein elitäres Denken und Handeln. Der EDV-Chef war technologiegeprägt. Er kannte die Durchsatzraten der unterschiedlichen Hardware auswendig, konnte die Vorteile der Maschinensprache beziehungsweise von Assemblersprachen gegenüber den Hochsprachen Cobol und Fortran und einigen anderen erklären, beherrschte direkte Eingriffe ins Betriebssystem und leitete eine Truppe von benutzerorientierten Programmierern. Diese arbeiteten gemäß der Dorfschmiedephilosophie: Bereit sein und jeden daherkommenden Auftrag erledigen. So wurde jeder Benutzerwunsch planlos und unkontrolliert ausgeführt. Man war ja schließlich der Fachmann, der den Computer beherrschte, während die Endbenutzer noch nicht mal den Unterschied zwischen KIPS und KOPS kannten.

Die Situation der Endbenutzer war zwiespältig; einerseits verführten die Erfolge durch den EDV-Einsatz zu einem oberflächlichen Enthusiasmus, andererseits frustrierte sie aber das EDV-Kauderwelsch. Außerdem kam es immer häufiger zu Hoheitsverlusten über ihre eigenen Arbeitsabläufe.

Erfahrungen aus der Wildwuchszeit auswerten

Heute können wir Erfahrungen aus dieser Wildwuchszeit heranziehen, wenn wir das Phänomen, aber auch den Begriffswirrwarr von Home-, Personal-, Mikro- und Minicomputern durchleuchten wollen.

Das Resultat der Wildwuchsphase läßt sich durch den Begriff "Softwarekrise" zusammenfassen. Die Erwartungen an Management-Informations-Systeme konnte in keiner Weise erfüllt werden. Dafür häuften sich aber Fehler in den Programmen wurden die Fertigstellungszeiträume für neue Anwendungen immer länger, wuchs der Anteil für Softwarepflegearbeiten weiter, stiegen die Personalkosten der EDV-Abteilung überproportional. Allerdings kam es zu wissenschaftlichen Ansätzen für ein Studiengebiet Informatik.

Auf Nato-Konferenzen in Rom und Garmisch wurde Software-Engineering definiert als "Genaue Kenntnis und gezielte Anwendung von Prinzipien, Methoden und Werkzeugen für die Technik und das Management der Softwareentwicklung und -pflege auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen sowie unter Berücksichtigung des jeweiligen ökonomischtechnischen Zielsystems". Ein Prinzip des Software-Engineering war die Strukturierte Programmierung.

Formalistische Kontrolle

Hierin sah man den Ausweg aus der Softwarekrise. Demzufolge wurde die Aufgabe des Org./DV-Leiters durch einen Manager für Methoden, Verfahren und Services ausgefüllt.

Die Org./DV orientierte sich hin zu einer Dienstleistungsfunktion für die Endbenutzer aller Geschäftsbereiche. Hierbei wurde mit formalisierter Planung und Kontrolle vorgegangen. Insbesondere wurde die Datendokumentation aktualisiert und bestehende Anwendungen wurden umstrukturiert, wobei man den Endbenutzern bei der Prioritätenvergabe eine Mitbestimmung einräumte.

Die während der Wildwuchsphase beobachteten Kostensteigerungsraten der EDV gingen nun wieder zurück, im wesentlichen durch einen enormen Preisverfall bei der Hardware beeinflußt. Doch trotz der formalisierten Dienstleistungsaufgaben der Org./DV kam es zu einer willkürlichen Kostenbelastung auf die Endbenutzer, die nun gelernt hatten, mit dem Computer, seinen Erfassungsbelegen, den kryptischen Abkürzungen und den immer dicker werdenden EDV-Listen zu leben. Damit soll die Beschreibung dieser Phase der formalisierten Kontrolle abgeschlossen werden. Später soll auf Erfahrungen aus dieser Zeit zurückgegriffen werden, wenn von strategischen Überlegungen für den Einsatz von Standardsoftware und zur Portabilität von Betriebs- und Anwendungssoftware die Rede sein soll.

Die theoretische Informatik und die praktischen Erfahrungen lassen eine kaum überschaubare Landschaft an Methoden und Verfahren für den Entwurf und die Realisierung von Informationssystemen entstehen. Doch während sich die Fachleute darüber streiten, ob ein GOTO-Befehl zulässig ist oder nicht, haben die Hardwarehersteller die Voraussetzungen geschaffen, damit die Computer via Bildschirm auf den Schreibtisch der Endbenutzer gelangen können.

Dadurch kann die Org. /DV ihre Dienstleistungsfunktion verwirklichen, denn sie gestaltet sich nun als Computer-Service-Zentrum nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen. Sie hofft, mit Hilfe der Datenbanktechnologie aus den bestehenden Anwendungen durch gezielte Dialogisierung maßgeschneiderte Planungs- und Kontrollsysteme erstellen zu können.

Die Endbenutzer freunden sich langsam mit den Bildschirmen an. Mühsame Suchvorgänge in diversen Karteien werden nun durch gezielte Eingaben für den Computer ersetzt. Wenn auch noch nicht alle ergonomischen Voraussetzungen an den Geräten erfüllt sind, so wächst doch die Benutzerzufriedenheit nicht zuletzt dadurch, daß sie nun zum Auftraggeber für die Org./DV werden und deshalb die computergestützten Arbeitsabläufe selbst bestimmen können.

Obwohl die Hardwarepreise weiter fallen, wächst das EDV-Kosten-Budget überproportional. Die Hersteller haben das Unbundling von Hardware- und Softwarekosten eingeführt. Die Bildschirme an den Arbeitsplätzen verursachten Leistungskosten und verlangen immer wieder nach zusätzlichem Hauptspeicher beziehungsweise größerer Plattenkapazität. Für die Entwicklung und Pflege von Anwendungen entstehen erhebliche Personalkosten. Die Forderungen von Datenschutz und -sicherheit bei Dialogsystemen erfordern ganz andere Maßnahmen als im Stapelbetrieb.

Alle diese Erfahrungen aus der Zeit der Dialogisierung können wir heranziehen, wenn wir in der heutigen Zeit komplexe Netze verschiedener Computer von unterschiedlichen Herstellern planen.

Doch zunächst soll noch die letzte Etappe auf dem Weg von der Computertechnologie zur Informationsverarbeitung beschritten werden.

1980 bis 1985: Werkzeuge und Standardanwendungen

Für die Softwareentwicklung werden zahlreiche Werkzeugsysteme angeboten. Datenbanken und Sprachen der vierten Generation sollen in vielen Fällen die Programmierung überflüssig machen. Die nicht mehr überschaubaren Individuallösungen der Vergangenheit werden durch Standardanwendungen verdrängt. Computer können in der Büroumwelt aufgestellt werden. Das Angebot an Minis, Mikros und Personals ist nicht mehr überschaubar.

Damit liegt die Leistung der Org./DV bei einem Manager und Controller für Organisation und Information. Dieser Informationsmanager muß die technologische und organisatorische Infrastruktur schaffen, um eine Integration aller Anwendungen auf der Basis der Datenverwaltung zu erreichen.

Durch eine effektive Kostenbelastung können nun die Endbenutzer für die wirtschaftliche Nutzung der Infrastruktur verantwortlich gemacht werden. Allerdings werden in zunehmendem Maße in den Fachabteilungen aus sogenannten Sachzwängen heraus EDV-Entscheidungen gefällt, ohne diese vorher mit der Org./DV abzusprechen.

Die Auswahl ist ja auch riesengroß. Wie bereits erwähnt, gibt es heute über 500 Hardwarehersteller, über 5000 Softwarefirmen und über 430 Netzwerkanbieter .

1985 und später: Information als Produktionsfaktor

Für die nächsten Jahre soll die Informationsverarbeitungsindustrie

jährliche Wachstumsraten von 20 Prozent aufweisen, so daß die Umsätze von 268 Milliarden US-Dollar in 1983 auf etwa 1000 Milliarden US-Dollar in 1990 steigen werden. (Dataquest Inc. gemäß Business Week).

Allerdings soll diese Entwicklung schwerpunktmäßig nicht durch die Hardware bestimmt werden, sondern neue Softwareprodukte sollen die entscheidenden Faktoren sein. (Vergleiche Datamation vom Mai 84: "The End of the Hardware Era" oder Business Week vom 27. 2. 84: "Software - The New Driving Force".) In letzterem Artikel wird der Manager eines Hardwareherstellers mit den Worten "Möglicherweise verschenken wir einmal Hardware, um Software zu verkaufen" zitiert. Schon heute sind die Hardwareprodukte immer ähnlicher. Viele - auch die großen - Hersteller kooperieren untereinander. Es sieht so aus, als könne in absehbarer Zeit die Kommunikation in EDV-Netzen über einheitliche Normen und Protokolle möglich sein. Vielleicht wird durch ADA und die dazugehörige Entwicklungsumgebung einheitliche Softwareprodukte realisiert.

An immer mehr Schulen wird Informatik zum Unterrichtsfach. An den Universitäten gibt es einen entsprechenden Studiengang. Auf der Hannover-Messe wählten Söhne für ihre Väter EDV-Produkte aus. Fast jeder kennt im unmittelbaren Verwandten- oder Bekanntenkreis jemanden, der einen PC oder einen Mikro besitzt. Mit Hilfe von Abfragesprachen können auch Manager ihre Anforderungen selbst realisieren. Dialoganwendungen beschränken sich nicht mehr auf die Verbindung eines Bildschirmes mit dem Zentralcomputer, sondern sie werden in komplexen Computernetzwerken abgewickelt. Selbst das Fernsehgerät im Wohnzimmer wird zum Endbenutzerterminal. Vielen Vorständen oder Geschäftsführern ist klar, daß durch die Möglichkeiten der Informationsverarbeitung eine Waffe vorhanden ist, die bei richtigem Einsatz das geschäftliche Überleben sicherstellt, während andernfalls Verluste drohen.

Strategische Planung der Informationsverarbeitung

Aus den bisherigen Ausführungen läßt sich ableiten, daß sich heute sowohl das EDV-Management als auch die Unternehmensführung einer neuen Herausforderung stellen müssen, wenn es um die Organisation und Einführung von Informationssystemen geht. Dr. Sommerlatte hat in der COMPUTERWOCHE vom 6. April 84 einige Tendenzen für die Zukunft aufgezeichnet ("Der lange Marsch durch die Dekade").

Bei Vorschlägen für die Strukturierung der Org./DV ist davon auszugehen, daß zunächst für jedes Unternehmen von der Unternehmensführung in Abstimmung mit den Fachabteilungen und dem Informationsmanager (Manager und Controller für Information und Organisation) ein "Generalbebauungsplan" erstellt wird, das heißt, daß festgelegt wird, welche Lösungen in welchen Geschäftsbereichen eingesetzt werden sollen. Hierbei muß zwischen operationalen Systemen, Management-Kontrollsystemen und strategischen Planungssystemen unterschieden werden. Dabei wird sich dann die Integration der EDV-Anwendungsbereiche im tatsächlichen Informationsfluß widerspiegeln. Grundlage für dieses Vorgehen sind natürlich die Datenresourcen, aber auch die kritischen Erfolgsfaktoren im Geschäftsleben.

Der "Generalbebauungsplan" liefert dann die Ansätze für die organisatorisch und technische Lösung.

Die Verantwortung für diese Lösung liegt beim Informationsmanager, der sie einerseits unter Kosten/ Nutzen-Aspekten, andererseits aber auch unter flexiblen Langfristperspektiven realisieren muß. Zur Erfüllung dieser Aufgabe sollte die Organisation und Datenverarbeitung in folgende funktionale Servicezentren gegliedert sein: Entscheidungs-, Produktions-, Informations-, Softwareentwicklungs- und Schulungszentren.

- Entscheidungszentrum

Hier liegt die Zuständigkeit für die Auswahl von Systemen, Anwendungen, Lösungswegen, Methoden, Werkzeugen und so weiter. Insbesondere müssen alle Erfahrungen aus der Zeit des Wildwuchses berücksichtigt werden. Ebenso muß eine klare Strategie für das Zusammenspiel von Zentralrechner und dezentralen Lösungen mit eigenständigen Computern definiert sein. Das Entscheidungszentrum muß die aktuelle Marktentwicklung verfolgen und darauf achten, daß flexible Reaktionen im geschäftlichen Wettbewerb möglich sind.

- Produktionszentrum

Wichtig ist der reibungslose Ablauf aller EDV-Anwendungen. Dazu gehören nicht nur Standardprogramme und Indivuduallösungen, sondern auch die Kommunikation in komplexen Netzwerken oder offenen Systemen. Die Vorschriften von Datensicherheit und -schutz sind genauso einzuhalten wie Wiederanlaufprozeduren oder Netzwerküberwachungsmaßnahmen. Darüber hinaus müssen Sabotagemaßnahmen verhindert und unberechtigte Zugriffe ausgeschlossen werden.

- Informationszentrum

Die Basis des Geschäftserfolges ist die Speicherung, Verwaltung und Fortschreibung der Daten beziehungsweise Informationen. Also liegt im Informationszentrum die Verantwortung für das Datenressoureen-Management. Aktualität muß stets sichergestellt und Datenredundanz vermieden werden. Die Aufgaben des Informationszentrums lassen sich zusammenfassend so beschreiben: Die richtigen Informationen müssen zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle verfügbar sein.

- Softwareentwicklungszentrum

Die zukünftige Entwicklung wird durch die Software bestimmt. Es gibt zwar Ausbildungsstandards, aber auch zahlreiche Computerfreaks. Wir kennen die Situation, die mit Softwarekrise umschrieben wird, und die Maßnahmen, die unter der Überschrift Software-Engineering beziehungsweise dem Teilgebiet Strukturierte Programmierung zusammengefaßt werden. Es gibt viele Werkzeuge, die die Softwareproduktion so unterstützen wie andere Werkzeuge oder Maschinen die herkömmlichen Produktionsvorgänge. Das Softwareentwicklungszentrum muß so professionell vorgehen, daß ein Softwarechaos nach dem Dezentralisierungsboom ausgeschlossen bleibt. Andererseits müssen sich auch die Endbenutzer auf die Leistungen dieser Serviceeinheit verlassen können.

- Schulungszentrum

Die Org./DV kann nur dann ein erfolgreiches Dienstleistungsunternehmen im Unternehmen sein, wenn alle Produkte und Lösungen fachgerecht beim Endbenutzer eingeführt werden und dieser fachmännisch beraten wird. Sicherlich gehört aber auch die Motivation für das "Neue" und der Abbau von Ängsten oder Vorurteilen zu den wichtigsten Aufgaben des Schulungszentrums. Alle Maßnahmen in den übrigen Servicezentren der Org./DV können nur dann greifen, wenn das Schulungszentrum das Arbeitsumfeld entsprechend aufbereitet.

Orwell hat das Jahr 1984 als ein Jahr der totalen Überwachung beschrieben. Technisch sind alle Voraussetzungen geschaffen, um diese Vision wahr werden zu lassen. Allerdings geben uns diese Voraussetzungen auch die Möglichkeit, zur Gesellschaft der Informationsverarbeitung zu werden. Dabei kommen gerade auf den Bereich Org./DV oder besser Org./Inf. vielfältige neue Aufgaben zu. Wir haben eine Chance, diese Aufgaben zu bewältigen, wenn wir die Erfahrungen der letzten 25 Jahre nutzen und uns entsprechend strategisch auf die Zukunft ausrichten.

* Vortrag zum Orgatechnik-Congress '84 "Informationsverarbeitung morgen".