LONDON (CW) - In Großbritannien dreht sich erneut das Übernahmekarrussell. Die britische DV-Service-Gesellschaft SD-Scicon, Ex-Mutter der Hamburger SCS, muß sich derzeit Aufkaufambitionen der britischen Holding Cray Electronics und der General-Motors-Tochter Electronic Data Systems (EDS) erwehren.
Das erste Angebot an die in die Verlustzone gerutschte SD-Scicon entsandte die Cray Electronics Holdings Plc., Newsbury/Berkshire (steht in keiner Beziehung mit dem amerikanischen Supercomputer-Hersteller Cray Research).
Rund 109 Millionen Pfund (gut 330 Millionen Mark) offerierte der britische Mischkonzern, der momentan bemüht ist, seine Geschäfte auf Telekommunikation und Software zu konzentrieren. SD-Scicon aber lehnte dieses Angebot als unangemessen ab.
Dann wurde EDS Vorstellig. Die Bar-Offerte des amerikanischen Software- und Serviceanbieters belief sich auf 116 Millionen Pfund (rund 355 Millionen Mark). Doch auch ihr sprach SD-Scicon-Chairman John Jackson jede Chance ab, weil sie ebenfalls nicht annähernd dem Wert des Unternehmens entspreche.
Zum Kreis der potentiellen Interessenten an SD-Scicon gehören auch die französische Gap Gemini Sogeti und ihre britische Tochtergesellschaft Hoskyns, British Telecom und die französische Elektronik-Gruppe Thomson.
Bislang aber soll kein Angebot für den britischen Dienstleister akzeptabel gewesen sein.