Microsoft, VMware, Citrix

Server-Virtualisierung zum Nulltarif

08.04.2011
Von 
Andrej Radonic ist Experte für Virtualisierung, Cloud-Technologien und Open Source Anwendungen. Der Fachbuchautor ist Vorstand der interSales AG und entwickelt für mittelständische Unternehmen anspruchsvolle E-Commerce Lösungen.

Fazit

Es überrascht nicht, dass die kostenlosen Systeme zur Server-Virtualisierung wichtige Funktionen ausklammern. Immerhin lassen sie sich nachkaufen, in den meisten Fällen ist ein nahtloses Upgraden auf höherwertige Varianten möglich. Bereits auf den Light-Hypervisoren eingerichtete VMs lassen sich dabei direkt übernehmen.

Insbesondere VMware und XenServer bieten denen Vorteile, die Systeme für Testing und Evaluierung verwenden wollen: sie lassen sich problemlos um Funktionen erweitern oder in größere Umgebungen einbetten.

Insgesamt eignen sich die vorgestellten Lösungen eher für kleine und mittlere Unternehmen, die mit Standalone Virtualisierungs-Servern auskommen und nicht unbedingt automatisierte HA- und Loadbalancing-Features sowie ausgefeiltes Management benötigen. Alle Kandidaten bieten sich somit beispielsweise für folgende Szenarien an:

  • Einstieg in die Server-Virtualisierung

  • IT-Abteilungen mit geringen Linux-Erfahrungen

  • Aufbau von Test- und Entwicklungsumgebungen

  • Kleine Konsolidierungsvorhaben, die mit einigen wenigen physischen Servern auskommen

Reine Windows-Umgebungen dürften mit dem Hyper-V Server von Microsoft gut bedient sein, jedoch sollte hier mittelfristig die Bereitschaft zur Investition in den System Center Virtual Machine Manager (SCVMM) vorhanden sein, um ein vernünftiges Management abzubilden.

Wer ein sehr "rundes" Produkt sucht und eine heterogene Server-Landschaft betreiben muss, ist mit XenServer gut beraten, da hier viel Management im Gratispaket mitgeliefert wird. Insbesondere Linux-erfahrene Unternehmen können von diesem Produkt profitieren, da sie im Extremfall Highend-Funktionen dem Linux-Fuhrpark entnehmen können.

VMware ESXi wird aufgrund seiner breiten Betriebssystemunterstützung, der technologischen Vorreiterschaft (zum Beispiel Memory Overcommit) und seines nahtlosen Upgradepfades der größten Zahl der Anwender gerecht, mutiert dabei jedoch auch am ehesten zum Kostentreiber. Gegenüber den beiden Wettbewerbern muss es jedoch zunächst auf Migration verzichten. (wh)