IDC-Umfrage unter europäischen Firmen

Server-Virtualisierung nimmt explosionsartig zu

08.07.2008
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.
Sowohl große als auch kleinere Unternehmen setzen Virtualisierungstechnik für geschäftskritische Projekte ein. Allerdings dominieren noch Test- und Entwicklungsumgebungen sowie File-Server. Expertenmangel bremst weitergehende Ambitionen.
In Deutschland nimmt der Einsatz von Virtualisierungstechnik besonders rasant zu.
In Deutschland nimmt der Einsatz von Virtualisierungstechnik besonders rasant zu.

Während die installierte Basis selbst in den führenden skandinavischen Ländern noch deutlich unter 20 Prozent liegt, wird die Mehrzahl der aktuell gekauften oder geplanten Server virtualisiert. In Deutschland wurden 61 Prozent der in den letzten 12 Monaten angeschafften Server mit Virtualisierungssoftware ausgestattet, mehr als in allen anderen untersuchten Ländern. Dieser Anteil soll auch im kommenden Jahr mit 50 Prozent hoch bleiben.

Dieser Trend schlägt sich laut Umfrage auch in den Ausgaben nieder. Anwenderunternehmen, die bereits Virtualisierungstechnik einsetzen, wollen demnach 52 Prozent des gesamten Server-Budgets für virtuelle Server ausgeben. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 35 Prozent. 54 Prozent der befragten Anwender, die noch keine Virtualisierung nutzen, wollen dies innerhalb der nächsten 18 Monate nachholen.

Unkritische Anwendungen dominieren

Auch wenn mehr als die Hälfte der Unternehmen die Virtualisierung von Servern als strategisch bezeichnet, laufen zurzeit primär Testinstallationen und File-Server in virtuellen Maschinen. Besonders im Mittelstand konnten Anwendungen für Disaster Recovery, Backup und Verfügbarkeit zuletzt am stärksten zulegen.

Das soll sich jedoch schnell ändern, weil immer mehr Kernanwendungen auf virtualisierte Hardware umgezogen werden. Der Mangel an Expertise in den IT-Abteilungen steht den IDC-Analysten zufolge solchen Ambitionen jedoch entgegen. Trotz der strategischen Bedeutung, die viele der befragten Unternehmen der Server-Virtualisierung beimessen, messen sie bis dato kaum ihren den Nutzen.

Wenig überraschend sind die Ergebnisse der Umfrage bei den bevorzugten Herstellern. VMware ist mit einem Anteil von 82 Prozent klarer Marktführer als Virtualisierungstechnologieanbieter. Trotz des hohen Anteils an Anwendern, die mit Linux arbeiten, nutzen nur drei Prozent der Befragten Xen. Microsoft kommt auf 13 Prozent Nutzungsgrad, verschiedene Unix- und Mainframe-Technologien erreichen zusammen 14 Prozent.