Sparsamer Server für Kleinbüros

Server-Test - Mini-Tower HP ProLiant MicroServer

01.09.2011
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

Erweiterbarkeit und Handhabung

Handarbeit: Der Wechsel von Steckkarten und anderen Komponenten gestaltet sich im HP-Server durch die gegebene Enge sehr schwierig.
Handarbeit: Der Wechsel von Steckkarten und anderen Komponenten gestaltet sich im HP-Server durch die gegebene Enge sehr schwierig.
Foto: Uwe Miethe

Die Erweiterbarkeit des HP ProLiant MicroServers wird durch die Bauform nicht besonders begünstigt. So bietet der Hersteller für eine individuelle Steckkartenkonfiguration insgesamt zwei freie PCIe-Slots in halber Bauhöhe an. Für die Installation der Steckkarten ist viel handwerkliches Geschick erforderlich, da das ganze Mainboard vorher ausgebaut und die Schraubverbindung an der Gehäuserückwand gelöst werden müssen.

Im Bereich der Dual-Core-Athlon-II-Neo-CPUs bietet HP nur noch eine 2,2-GHz-Version an. Da die CPU fest auf dem Mainboard aufgelötet ist, sind ein Wechsel dieser Komponente und somit eine Aufrüstung nicht möglich.

Allerdings bietet der Hersteller verschiedene optionale Hardware- und Softwareerweiterungen an. Diese kann der Anwender bei der Konfiguration seines Systems individuell zusammenstellen. Sie ist aber im Vergleich zu den "großen" Rack- und Tower-Server des Herstellers sehr eingeschränkt.

Die insgesamt zwei DIMM-Slots fassen maximal 8 GByte an Speicher bei Verwendung von 4-GByte-Modulen. Die Speicherriegel befinden sich unter dem Festplattenschacht. Das Wechseln der Speicherriegel ist sehr umständlich, da vorher das gesamte Mainboard aus dem Gehäuse geschoben werden muss. Dies erfolgt, indem man zwei Arretierungsschrauben löst und die diversen Stecker abzieht sowie die Steckkarten am Gehäuse löst.

Im Bereich Storage-Erweiterbarkeit sind dem System aufgrund seines Tower-Gehäuses Grenzen gesetzt. So nimmt der Storage-Käfig maximal vier 3,5-Zoll SATA-Festplatten auf, die nicht Hotplug-fähig sind. Die HDDs befinden sich in einem Kunststoffrahmen und sind mittels einer Hebelmechanik leicht aus dem Gehäuse herauszunehmen. Eine Status-LED besitzen die HDD-Laufwerkseinschübe nicht. Zusätzlich hat der Server einen 5,25-Zoll-Einschubschacht, der mit einem DVD-RW-Laufwerk bestückt ist. Unter Verwendung von 3,5-Zoll-1,5-TByte-Festplatten erreicht das System eine maximale Storage-Kapazität von 6,0 TByte.

Info-Bereich: Zwei Status-LEDs für Storage und Netzwerk sowie die Schalterbeleuchtung informieren den Anwender über den Zustand des Servers.
Info-Bereich: Zwei Status-LEDs für Storage und Netzwerk sowie die Schalterbeleuchtung informieren den Anwender über den Zustand des Servers.
Foto: Uwe Miethe

Für eine erste schnelle Systemdiagnose haben die Entwickler dem Server drei LEDs an der Vorderseite spendiert. Diese informieren über den Zugriff auf Storage und Netzwerk sowie den Betriebszustand des Servers. Weitere Statusanzeigen stehen dem Anwender nicht zur Verfügung.