Server-Test: Fujitsu Siemens Primergy RX330 S1 mit AMD Opteron

12.10.2007
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

Installation und Verwaltung

ServerStart: Die Software bietet umfangreiche Installations- und Konfigurationsfunktionen des Server-Systems.
ServerStart: Die Software bietet umfangreiche Installations- und Konfigurationsfunktionen des Server-Systems.

Mithilfe der ServerStart-Software vereinfacht Fujitsu Siemens die Erstinstallation des Servers. Das Programm ist ein Werkzeug zur Konfiguration des Servers und zur Installation von Betriebssystemen und anderen Softwarekomponenten. Nach dem Booten der CD stehen dem Anwender in einer hierarchisch gegliederten Form unterschiedliche Installationsassistenten wie Server-Konfigurations-, RAID-, Festplatten- oder Applikations-Assistent zur Verfügung. Eine Diskette speichert alle Statusinformationen, die während der Benutzerführung gesammelt wurden. Diese Daten kann der Anwender für eine erneute Betriebssysteminstallation auf demselben System oder auch anderen baugleichen Servern nutzen. ServerStart arbeitet problemlos und spart mühsame manuelle Installationsschritte. Das Serviceprogramm ist aber nicht immer selbsterklärend und setzt teilweise detaillierte Fachkenntnisse voraus.

Neben ServerStart umfasst die Programm-Suite auch die zentrale Management-Software ServerView. Diese hilft dem Administrator bei der Überwachung, Wartung und Inventarisierung. So gibt das Management-Programm Auskunft über bestimmte Systemzustände des Servers und alarmiert im Fehlerfall wie Lüfterausfall oder Festplattenfehler per E-Mail den Techniker und kann gegebenenfalls sogar Korrekturmaßnahmen wie Ausschalten eines defekten Netzteils durchführen. Darüber hinaus erstellt es zeitgesteuert Inventarlisten und ermittelt die verfügbaren Software-Updates. Neben dem ServerView-Manager stehen auf der Seite der zu überwachenden Server die sogenannten Agenten, die mit dem Manager entsprechende Informationen wie Server-Status oder installierte Software austauschen.

Integrierter Remote Management Controller (iRMC)

RemoteView: Mit dem integrierten Remote Management Controller (iRMC) inklusive Advanced Pack lässt sich der Server per Remote-Zugriff komfortabel steuern beziehungsweise verwalten.
RemoteView: Mit dem integrierten Remote Management Controller (iRMC) inklusive Advanced Pack lässt sich der Server per Remote-Zugriff komfortabel steuern beziehungsweise verwalten.

Unseren Testkandidaten Primergy RX330 S1 stattete Fujitsu Siemens mit dem integrierten Remote Management Controller iRMC zuzüglich des Advanced Packs aus. Dieses Funktionspaket gestattet selbst bei einem Totalausfall des Systems, per Modem oder LAN auf den Server zuzugreifen. Doch vor der Nutzung muss man im BIOS oder in der ServerView-Management-Software dem iRMC eine Zugriffskontrolle per statischer IP oder DHCP ermöglichen. Die Integration ins Netzwerk erfolgt über den RJ45-Serviceanschluss des iRMC-Controllers oder wahlweise über einen LAN-Port.

Ist diese Hürde genommen, kann der Management-Controller über einen Browser per IP-Eingabe von einer beliebigen Konsole beziehungsweise einem PC aufgerufen werden. Nach User-ID- und Passwort-Identifizierung stehen nützliche Fernwartungsfunktionen wie Power On/Off, Ferndiagnose beziehungsweise Abfrage der Lüfter, der Temperaturen, der Spannungen oder des Netzeil- respektive Komponentenstatus. Zusätzlich kann der Anwender die Netzwerkeinstellungen, das Alerting oder das User-Management durchführen.

Video Redirection: Mit der grafischen RemoteView-Konsole hat der Anwender zu jeder Zeit remote direkten Zugriff auf den Server. Somit sind Display, Tastatur und Maus am Server überflüssig.
Video Redirection: Mit der grafischen RemoteView-Konsole hat der Anwender zu jeder Zeit remote direkten Zugriff auf den Server. Somit sind Display, Tastatur und Maus am Server überflüssig.

Der besondere Clou des iRMC mit dem optionalen Advanced Pack ist die grafische Konsolenumleitung. Damit sind Bildschirm, Tastatur und Maus am Server überflüssig. Die komplette Steuerung übernimmt die ortsunabhängige Konsole eines Clients, die als Bildschirm des Servers fungiert. Die grafische Konsole ermöglicht es, das Gerät sowohl während des Bootprozesses als auch bei geladenem Betriebssystem remote zu bedienen. Zusätzlich kann der Anwender sogar von einem optischen Remote-Laufwerk Daten abrufen beziehungsweise Programme installieren.

Support und Lieferumfang

Neben den gesetzlichen zweijährigen Garantieleistungen bietet Fujitsu Siemens gegen Aufpreis weitere Service- und Support-Leistungen an. Für die Primergy-Server-Familie offeriert der Hersteller den TopUp-Service, das sind individuell angepasste Servicepacks. Die Laufzeiten können je nach Vereinbarung zwischen 24, 36, 48 und 60 Monaten variieren. Auch die Reaktionszeit richtet sich nach den Bedürfnissen des Kunden und kann minimal vier Stunden betragen. Zu den Service Packs zählen Bring-In-, Vor-Ort-, Collect-&-Return-, Door-to-Door-, Desk-to-Desk-, Send-In-&-Return-, Express-Swap-Service und Austauschgarantie für Maus und Tastatur.

Zum Beispiel repariert beim Vor-Ort-Service ein Techniker das defekte Gerät direkt beim Kunden vor Ort, sofern eine telefonische Lösung nicht möglich ist. Je nach vereinbartem Servicelevel erfolgt der Reparaturbeginn während der definierten Servicezeiten innerhalb von 48, 24, 8, 6 oder 4 Stunden. Der Servicezeitraum liegt in der Regel werktags zwischen 8:00 und 17:00 Uhr. Darüber hinaus können die Kunden weitere Leistungen buchen, wie Konfiguration/Rekonfiguration der Peripherie oder des Betriebssystems. Zuständig für die Serviceleistungen und die Preisgestaltung sind nur autorisierte beziehungsweise zertifizierte Fujitsu-Siemens-Servicepartner.

Allerdings sollte der Kunde vor Vertragsabschluss die umfangreichen und teils verwirrenden Serviceleistungen genau unter die Lupe nehmen und auf seine individuellen Bedürfnisse abstimmen. Ein Servicepack kann mit der Hardwarebestellung oder bis zu 90 Tage nach Hardwareauslieferung erworben werden. So kostet zum Beispiel ein Vor-Ort-Service von 5x9 Stunden mit einer Reaktionszeit von 48 Stunden und einer Laufdauer von drei Jahren etwa 179 Euro.

Zum Lieferumfang des Fujitsu Siemens Primergy RX330 S1 gehört ein umfangreiches Software-Paket bestehend aus ServerStart inklusive ServerBooks CD, ServerSupport CD und ServerView CD. Zusätzlich erhält der Kunde ein Rack-Einbausatz in Form von Teleskopschienen. Zwei Netzkabel sowie ein Quick-Start-Software- und Quick-Start-Hardware-Guide runden die Server-Beigaben ab.