Erweiterbarkeit und Handhabung
In der Kategorie Erweiterbarkeit und Handhabung leistet sich der Primergy RX330 S1 keinen großen Fauxpas. Der Anwender kann alle gängigen AMD-Opterons der 2000-Serie von 1,8 bis 2,8 GHz einsetzen. Darüber hinaus sollen auch AMDs Quad-Core-Prozessoren in dem System problemlos arbeiten können. Das Wechseln beziehungsweise die Montage der Prozessoren ist ohne Werkzeugeinsatz durchführbar. Bevor man an die Verriegelung des CPU-Kühlkörpers an der Netzteilseite gelangt, muss erst ein Luftleitkanal aus dem Gehäuse entfernt werden. Danach lassen sich die Verriegelungsbügel lösen und die Prozessor-Kühlkörper entfernen. Der Weg für einen Prozessorwechsel mittels des Sockelbügels ist dann frei.
Die Erweiterbarkeit mit Steckkarten beschränkt sich durch die 2HE des Gehäuses. So steht dem Anwender ein fester x8-PCI-Express für Low-Profile-Karten zur Verfügung. Zusätzlich besitzt der Server mittels einer Riser-Karte drei weitere, je nach Kundenwunsch unterschiedliche Steckplätze. Unserer Testgerät verfügt über ein x8-PCIe-Express und zwei 66 MHz schnelle PCI-X-Slots für Karten in voller Bauhöhe. Von Letzteren kann der Anwender nur einen Slot nutzen, da ein Steckplatz mit dem MegaRAID-SAS-8300XLP-Controller belegt ist. Auch der Onboard-PCI-Express-Slot ist bereits mit einem Fibre-Channel-Controller besetzt. Keiner der Steckplätze ist Hot-Plug-fähig. Alle Steckkartenplätze sind direkt beziehungsweise durch einfaches Herausziehen der Riser-Karte zugänglich.
Lobenswert beim Primergy RX330 S1 ist die Flexibilität des Hauptspeichers. Die 2x vier DIMM-Sockel nehmen insgesamt 32 GByte Speicher auf – vorausgesetzt, es kommen 4-GByte-DIMM-Module zum Einsatz. Die Vollbestückung des Primergy-Servers mit zum Beispiel 2-GByte-Modulen schlägt mit etwa 2200 Euro zu Buche. Vor Datenverlust des Hauptspeichers durch fehlerhafte Speicherzellen oder Memory-Module schützen die Funktionen Memory Scrubbing, ECC und SDDC. Weitere Sicherheitsfeatures wie Memory Mirroring, Chipkill oder Hotspare Memory besitzt das System nicht. Um den Bereich der Memory-Slots optimal zu kühlen, verwendet der Hersteller eine Luftleitabdeckung im Bereich der Netzteile. Diese lässt sich vor jedem Zugang zu den DIMM-Modulen beziehungsweise zur CPU mühelos herausnehmen.
Weitere Details
Das Storage-Subsystem im Frontbereich des Rack-Servers begnügt sich mit zwei 3-fach-Backplanes, die bis zu sechs Hot-Plug-fähige SAS oder SATA-Festplatten aufnehmen. Per Umklappbügel können die im Metallrahmen montierten Festplatten problemlos aus dem Laufwerksschacht entnommen werden. Über den Status jeder einzelnen HDD informieren je zwei LEDs am Laufwerksrahmen.
Braucht der Anwender ein optisches Laufwerk oder ein Bandspeichergerät, lässt sich dieses im mittlern Bereich der Front unterhalb der Lufteinfuhröffnungen einbauen. Der Formfaktor der Geräte ist auf 5,25-Zoll-beschränkt. Beim Einbau eines Bandlaufwerks benötigt man zusätzlich einen SCSI-Controller, da der Server nicht über einen Onboard-Adapter verfügt. Bei Verwendung von 500-GByte-Festplatten erreicht das System eine Storage-Gesamtkapazität von 3,0 TByte.
Für eine schnelle Systemdiagnose direkt am Server stattet Fujitsu Siemens das Gerät nur spartanisch mit Status-LEDs aus. Dazu zählen die Anzeigen Power-On/Off/Stand-by, HDD-Zugriff, ID und Fehler. Die beiden letzten Leuchtanzeigen sind auch auf der Rückseite des Servers vorhanden. Darüber hinaus verfügt das Frontpanel über eine Reset-, NMI- und ID-Taste sowie einen Ein-Aus-Schalter.