Server-Test: Fujitsu Siemens Primergy RX330 S1 mit AMD Opteron

12.10.2007
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.
Der Rack-Server Primergy RX330 S1 soll hohe Performance zu einem günstigen Preis bieten. Wir haben den Fujitsu Siemens Primergy RX330 S1 in unserem Labor auf Leistungsfähigkeit, Ausfallsicherheit und Handhabung getestet.

Mittlerweile bietet nahezu jeder Server-Hersteller in seinem Portfolio auch Systeme mit Opteron-Prozessoren von AMD an. Der Hersteller AMD hat in den vergangenen Jahren gegenüber Intel Boden gut gemacht und kann mittlerweile konkurrenzfähige CPUs anbieten, die in puncto Leistung und Preis durchaus für Kunden attraktiv sind.

Allround-Server: Der Primergy RX330 S1 ist ein Standard-Rack-Server aus dem Hause Fujitsu Siemens.
Allround-Server: Der Primergy RX330 S1 ist ein Standard-Rack-Server aus dem Hause Fujitsu Siemens.

Für mittelständische Unternehmen eignen sich in der Regel Allround-Server. Diese sollten über eine gute Performance, flexible Ausstattung und Ausfallsicherheit verfügen. Zusätzlich müssen die Systeme leicht zu installieren und zu bedienen sein. Dabei sollten der Preis und der Service des Systems stimmen.

Fujitsu Siemens hat uns für einen Test den Rack-Server Primergy RX330 S1 zur Verfügung gestellt. Laut Hersteller soll dieser Standard-Server eine hohe Performance zu einem niedrigen Preis bieten und universell einsetzbar sein. Wir haben das System in unserem Labor detailliert getestet.

Wenn Sie sich für die RAID-Technologie interessieren, werden Sie in folgenden Artikeln fündig: RAID im Überblick und RAID in der Praxis richtig konfigurieren. Ausführliche Informationen über Server-Speicher liefert Ihnen der Beitrag Sicherer Speicher für Server und Workstation. Über die aktuellen Server-Prozessoren informiert Sie der Artikel Quad-Core-Angriff: AMD K10-Opteron im Test.

Fujitsu Siemens Primergy RX330 S1

Im 2HE-Formfaktor präsentiert sich unser Testkandidat Primergy RX330 S1 von Fujitsu Siemens. Mit dem mitgelieferten Schienensatz lässt sich das Gerät problemlos in einen Rack-Schrank einbauen. Für die nötige Rechen-Power sorgen zwei 2,8 GHz schnelle Dual-Core-Opteron-Prozessoren mit je 1 MByte L2-Cache. Unterstützt werden die CPUs vom ServerWorks-HT2100- und HT1000-Chipsatz und insgesamt 8 GByte Hauptspeicher. Die 2x4 Registered-DIMMs zu je 1 GByte bestehen aus DDR2-667-SDRAM-Chips mit ECC-Support. Für die Datenintegrität des Speichers sorgen die Funktionen Memory Scrubbing und SDDC. Über weitere Sicherheitsfunktionen wie Hotspare Memory und Memory Mirroring verfügt der Server nicht.

Aufgeräumt: Im Inneren des Promergy RX330 S1 werkeln zwei gut gekühlte Opteron-CPUs des Typs 2220 und insgesamt 8 GByte Hauptspeicher.
Aufgeräumt: Im Inneren des Promergy RX330 S1 werkeln zwei gut gekühlte Opteron-CPUs des Typs 2220 und insgesamt 8 GByte Hauptspeicher.

In puncto Steckkarten-Erweiterbarkeit gibt sich der RX330 S1 bedingt durch seinen Formfaktor sehr bescheiden. Standardmäßig verfügt das System über einen x8-PCI-Express-Steckplatz und einen Expansions-Slot. Mittels eines Riser-Moduls lässt sich das Gerät um zwei PCI-X-64-Slots mit 66 MHz und eine x8-PCI-Express-Schnittstelle erweitern. Allerdings ist keiner der Slots Hot-Plug-fähig. Als Netzwerkanschlüsse stehen dem Fujitsu-Siemens-Server 2 Gbit-Ethernet-Schnittstellen parat. Der Dual-Port-Netzwerk-Controller 5715 von Broadcom beherrscht die Funktionen Load-Balancing und Failover. Zusätzlich verfügt das Gerät über ein optisches 4 Gbit/s schnelles Fibre-Channel-Interface. Weitere Anschlussmöglichkeiten wie zwei USB-2.0-Ports und zwei serielle Schnittstellen sowie ein VGA- und zwei PS/2-Stecker runden die Ausstattung ab. Eine zusätzliche VGA-Schnittstelle an der Frontseite fehlt, dafür ist ein weiterer USB-Anschluss verfügbar. Als optionalen Zusatz besitzt der RX330 S1 auf der Rückseite einen RJ45-Port für die Möglichkeit des Server-Remote-Managements.

Für die Remote-Steuerung und Verwaltung besitzt der Primergy-Server einen integrierten Base Management Controller (iBMC) inklusive eines Grafik-Controllers. Dieser ist kompatibel zu dem Intelligent Platform Management Interface (IPMI 2.0).

Rückseite: Der Primergy RX330 S1 bietet außer einer optischen Fibre-Channel-Schnittstelle und einem Remote-Service-Port nur Standard-Interfaces.
Rückseite: Der Primergy RX330 S1 bietet außer einer optischen Fibre-Channel-Schnittstelle und einem Remote-Service-Port nur Standard-Interfaces.

Das Storage-Subsystem des Test-Servers besteht aus vier Hot-Plug-fähigen SAS-Festplatten mit einer Kapazität von je 73 GByte. Dabei arbeiten die HDDs im RAID-5-Verbund. Die Verwaltung der Storage-Laufwerke übernimmt die optionale Upgrade-PCI-X-Karte von LSI. Diese erweitert den Onboard-8-Kanal-SAS-Adapter um die RAID-Funktionen 5. Darüber hinaus verfügt der SAS-Controller über 128 MByte Cache – allerdings ohne Batteriepufferung. Als Laufwerke für Wechselmedien steht ein 5,25-Zoll-DVD-ROM-Gerät parat. Die Ansteuerung des optischen Laufwerks übernimmt ein integrierter Onboard-ATA100-Controller.

Für die Temperaturabfuhr der zwei CPU-Heat-Pipeline-Kühlkörper und der Speichermodule sorgt je ein 100-mm-Lüfter. Zusätzlich kühlt je ein 100-mm-Lüfter den Bereich der Steckkarten-Slots und Spannungsregler. Die Lüfter sind nicht Hot-Plug-fähig und redundant ausgelegt. Wer mehr Sicherheit benötigt, für den gibt es ein optionales Upgrade-Kit. Das durchdachte Kühlungskonzept mit einem Luftführungskanal gewährleistet eine hohe Performance und geringe Ausfallwahrscheinlichkeit durch Wärmestau. Als Energielieferanten setzt der Server-Hersteller zwei redundante und Hot-Plug-fähige 625-Watt-Netzteile ein. An der Vorderseite signalisieren zwei Status-LEDs den Betriebszustand der Geräte. Darüber hinaus reduziert je ein 50-mm-Lüfter die Wärmeentwicklung in den Netzteilen.

Fujitsu Siemens verkauft den Primergy RX330 S1 zum Grundpreis von 2500 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Die Einstiegskonfiguration mit einem Netzteil beinhaltet einen Opteron 2214 (2,2 GHz), 2 GByte Hauptspeicher und eine 146 GByte große SAS-Festplatte sowie drei Jahre Vor-Ort-Service. Das von TecChannel getestete System kostet zirka 6030 Euro.

Quickinfo

Produkt

Primergy RX330 S1

Hersteller

Fujitsu Siemens

Prozessor

2 x Opteron 2220 2,8 GHz

Hauptspeicher

8 x 1024 MByte DDR2-555 rg ECC

Storage-Subsystem

4 x 73 GByte-SAS-HDDs, Hotplug, DVD-ROM-Laufwerk, MegaRAID-SAS-8300XLP-Controller, FC-Adapter

Steckplätze

1 x PCIe x8, Risercard: 2 x PCI-X 663 MHz, 1 x PCIe x8

Sonstiges

Redundantes Netzteil, iRMC-Advanced Pack

Grundpreis

2500 Euro

Preis Testgerät

6030 Euro

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