Ratgeber Data Center

Server-Kosten in den Griff bekommen

31.05.2010
Von 
Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

Konsolidieren mit Blades

Server-Konsolidierung und -Virtualisierung werden oft in einem Atemzug genannt. Sie sind für viele IT-Manager in letzter Konsequenz auch nicht trennbar. Da die Virtualisierung trotz aller Vorteile nicht trivial ist und teilweise hohe Anfangskosten mit sich bringen kann, entscheiden sich gerade kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs) zunächst für die "einfache" Server-Konsolidierung. Gemeint ist das Zusammenlegen mehrerer kleiner Data Center zu einem großen bei gleichzeitiger Verringerung der Serverzahl, was an sich schon eine bessere Auslastung und höhere Gesamteffizienz bei geringeren Betriebs- und Wartungskosten verspricht. Gartner-Kunden berichten, dass sie durch Konsolidierungsprojekte einschließlich Storage und Netzwerke mehr als 20 Prozent der Kosten eingespart haben.

Blade-Server sind laut Jens Tintrup, Geschäftsführer der Tintrup GmbH in Lüdinghausen, neben der Virtualisierung eine Möglichkeit der Konsolidierung der Rechenleistung. Dabei schließen sich Blade-Systeme und Virtualisierung beileibe nicht aus. Im Gegenteil gelten Blades als ideale Plattform für die Virtualisierung, worauf die Hersteller, allen voran Hewlett Packard (HP) und IBM, immer wieder hinweisen. Wie eine neue IDC-Umfrage zeigt, ist der Virtualisierungsgrad bei vielen Unternehmen umso höher, je mehr Blade-Systeme im Einsatz sind.

Blades gelten nicht nur als besonders skalierbar und platzsparend, sie sollen auch 40 bis 50 Prozent weniger Energie verbrauchen als vergleichbare Systeme. Ein weiterer Vorteil von Blade-Servern ist laut Tintrup, dass die Last durch Load Balancing auf mehrere Server im Netzwerk verteilt werden kann. Bei einem kleinen Blade-System mit sechs Servern und jeweils zwei Festplatten lässt sich die Serverleistung auf die zwölf Platten beliebig verteilen und dynamisch zuordnen.

Königsweg Virtualisierung

Egal ob es darum geht, Rechenleistung oder Speicherplatz zu konsolidieren, gilt die Virtualisierung als Königsweg der Konsolidierung, auch und gerade, um einer weiteren Zunahme der physischen Server entgegenzuwirken. Ein wesentlicher Vorteil der Virtualisierung ist die bedarfsgerechte Zuteilung von Ressourcen, was eine deutlich höhere Auslastung der physischen Server verspricht.

Gartner-Analyst Andrew Butler plädiert für eine konsequente Server-Virtualisierung.
Gartner-Analyst Andrew Butler plädiert für eine konsequente Server-Virtualisierung.
Foto: Gartner

Gartner-Analyst Andrew Butler lobt die Virtualisierung als eine der wichtigsten Komponenten, wenn es darum geht, "die Leistungsdichte zu erhöhen und die Data Center vertikal zu skalieren". Richtig verstanden, lasse sich durch Virtualisierung die Server-Auslastung von mageren sieben bis zwölf Prozent auf 40, 50 oder noch mehr Prozent steigen. "Hinzu kommen andere Vorteile wie weniger Platzbedarf, eine hohe Energieersparnis und Beweglichkeit, etwa durch schnellere Bereitstellungszeiten", so der Analyst. Er merkt jedoch an, dass die Virtualisierung am besten mit neuer Technologie vorgenommen werden sollte.