Ratgeber Data Center

Server-Kosten in den Griff bekommen

31.05.2010
Von 
Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

Anwendungs- und Datenkonsolidierung

Gartner geht davon aus, dass Unternehmen durch Standardisierung bei den Anwendungen die IT-Kosten um mehr als 25 Prozent senken können. Es genügt eben nicht, die alten Silos durch leistungsfähigere Systeme zu ersetzen. Denn eigentliche "Wurzel des Übels" ist der von den diversen Abteilungen aufgebaute Wust von Daten, Anwendungen und kleineren Softwareanpassungen. Teilweise redundant oder fehlerhaft sowie auf verschiedenen Technologieplattformen verteilt, haben diese Systeme zu der Server-Vielfalt in den Rechenzentren geführt. Entsprechend groß sind hier die Einsparpotenziale durch Standardisierung, Zentralisierung, Deduplizierung und Konsolidierung auf weniger Komponenten und Storage-Bereiche.

Im Data Center gehören neben den Servern auch viele weitere Komponenten wie Speicher, USV und Kühlung zu den großen Stromfressern.
Im Data Center gehören neben den Servern auch viele weitere Komponenten wie Speicher, USV und Kühlung zu den großen Stromfressern.

Durch konsequente Standardisierung und Einführung aktueller Software könnten Unternehmen die Hälfte ihrer Server über Bord werfen. Auch wenn x86- oder Intel-basierende Systeme sich immer mehr durchsetzen, haben die vermeintlichen Standard-Server aufgrund günstiger Anschaffungskosten viel dazu beigetragen, dass jede größere Anwendung praktisch auf einem eigenen Server läuft. Das ist alles andere als wirtschaftlich, zumal die Server-Vielfalt meist mit hohen Administrations- und Lizenzkosten verbunden ist. Bergbauer zufolge hat Ingram Micro durch die europaweite Einführung der Virtualisierung in der Wintel-Welt viele kleine Applikationen im Verhältnis 10:1 zusammengeführt. Der Stromverbrauch soll sich auch dank neuer Prozessortechnologie und optimaler Auslastung der Kapazitäten in etwa halbiert haben. Hinzu komme ein geringerer Aufwand für die Klimatisierung. Insgesamt habe der Distributor somit 7.000 kWh eingespart und die Umwelt um vier Tonnen CO2 pro Jahr entlastet.