Cloud Services, Virtualisierung, Servermanagement

Server - Die neuen Trends und Technologien 2011

27.02.2011
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

Tower-, Rack- und Blade-Server

Laut den Marktforschern von IDC wuchs der Markt für Serversysteme im Einstiegs- und Midrange-Bereich mit bis zu 20 Prozent Steigerungsrate überdurchschnittlich gut. Auch der Markt für Blade-Systeme soll sich in den nächsten vier Jahren "prächtig" entwickeln, so die IDC-Analysten. Dabei werden Blade-Systeme auch für mittelständische Firmen als Alternative zu den klassischen Rack- oder Tower-Servern immer attraktiver. Wir haben die Experten gefragt, wie sie die langfristige Entwicklung beziehungsweise Veränderung der Serverlandschaft in Bezug auf Tower-, Rack- und Blade-Server sehen.

Rolf Kersten, Oracle: "Durch den Trend zu Konsolidierung, Virtualisierung und Cloud Computing erwarten wir auch weiterhin die Migration weg von dezentralen Tower-Servern hin zu zentral verwalteten Grids in Form von Rack- und Blade-Servern."

Hans-Jürgen Rehm, IBM: "Zunächst wird die Bedeutung der x86-Plattform in der Breite weiter wachsen, denn die Systeme werden leistungsstärker und zuverlässiger. Auch das Thema Virtualisierung spielt dabei eine große Rolle. Im High-End-Bereich behalten Mainframes und Power-Systeme aufgrund ihrer spezifischen Vorteile ihre Bedeutung bei. Der Anteil der Rack- und Blade-basierten Systeme - aus Formfaktorensicht - wird gegenüber Tower-Servern ebenfalls weiter steigen."

Peter Dümig, Dell: "Der bisherige Trend wird sich fortsetzen, das heißt: Es besteht eine höhere Nachfrage nach Rack- und Blade-Systemen als nach Tower-Servern. Abhängig von der weiteren Verbreitung von Cloud Services wird sich dieser Trend noch beschleunigen, denn die typischen Cloud-Anbieter setzen eher auf optimierte Cloud-Rack-Server."
Peter Dümig, Dell: "Der bisherige Trend wird sich fortsetzen, das heißt: Es besteht eine höhere Nachfrage nach Rack- und Blade-Systemen als nach Tower-Servern. Abhängig von der weiteren Verbreitung von Cloud Services wird sich dieser Trend noch beschleunigen, denn die typischen Cloud-Anbieter setzen eher auf optimierte Cloud-Rack-Server."
Foto: Dell

Peter Dümig, Dell: "Der bisherige Trend wird sich fortsetzen, das heißt: Es besteht eine höhere Nachfrage nach Rack- und Blade-Systemen als nach Tower-Servern. Abhängig von der weiteren Verbreitung von Cloud Services wird sich dieser Trend noch beschleunigen, denn die typischen Cloud-Anbieter setzen eher auf optimierte Cloud-Rack-Server. Sie werden deshalb dann die vielen kleinen Tower-Systeme ersetzen, die häufig noch bei KMUs im Einsatz sind."

Jörg Mecke, PC-Ware: "Die Tower-Geräte sind schon heute nur noch im Small-Business-Umfeld zu finden, da werden sie auch unverändert bleiben. Interessanter wird die Marktverteilung zwischen Rack- und Blade-Systemen: Es wird sich zeigen müssen, ob Rack-Server mit mehr als 1 TByte Hauptspeicher von den Kunden akzeptiert und eingesetzt werden. Letztendlich könnten diese Geräte noch effizienter sein als Blade-Server, weil sich die Leistung noch mehr verdichten lässt. Aktuell haben viele Kunden allerdings noch Vorbehalte bezüglich der Stabilität und Ausfallsicherheit der leistungsstarken Rack-Server."

Michael Homborg, Fujitsu: "Die Virtualisierung führt natürlich dazu, dass der Anteil der Rack-basierten Systeme im Rechenzentrum kontinuierlich zunimmt. Vor allem aber der Blade-Bereich verzeichnet ein enormes Wachstum. Das hängt hauptsächlich damit zusammen, dass Blade-Systeme mithilfe spezieller Umrüst-Kits zunehmend in klassischen Tower-Szenarien eingesetzt werden. Im Markt wächst dadurch die Nachfrage nach kleineren, dafür aber vollintegrierten Blade-Systemen wie dem Fujitsu Primergy BX400. Mit solch einem All-in-One-System kann selbst eine Besenkammer mit genau derselben modernen Technik ausgerüstet werden wie ein Rechenzentrum."

Markus Herber, HP: "Langfristig sehe ich eine Verschiebung der Marktanteile in Richtung Blade-Server: Zwar erholt sich zunächst der Servermarkt in allen drei Bereichen - also sowohl bei Tower- als auch bei Rack- und Blade-Servern -, doch langfristig sind vor allem Blade-Server ein Wachstumstreiber. Insbesondere der Mittelstand setzt nun auf eine einheitliche Blade-Architektur. Hierfür bietet beispielsweise HP ein breites Portfolio, das von der x86-Architektur bis hin zu hochverfügbaren Systemen auf Itanium-Basis reicht. Damit können Unternehmen alle Anwendungen zusammen in einer einheitlichen Blade-Architektur betreiben und mit einer Managementkonsole steuern. Solche Anwendungsszenarien werden das Blade-Wachstum weiter vorantreiben."