Atypische Atmung

Sensor am Hals will Covid-19-Symptome früh erkennen

05.05.2020
Von 
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Statt Abstrich selbstlernende Algorithmen: Ein neuartiger Sensor will den Ausbruch der Krankheit rechtzeitig detektieren.

Infektionen mit dem Sars-CoV-2 können auch asymptotisch verlaufen, wie groß dieser Anteil ist, darüber streiten sich Gelehrte. Neben Fieber ist aber trockener Husten ein Anzeichen für den Ausbruch der Krankheit Covid-19. Und genau hier will der von Northwestern University in Chicago und dem Shirley Ryan AbilityLab entwickelte Sensor ansetzen.

Sieht aus wie ein Heftpflaster, erkennt aber Husten und schwere Atmung
Sieht aus wie ein Heftpflaster, erkennt aber Husten und schwere Atmung
Foto: Northwestern University

Dieser sieht auf dem ersten Blick wie ein Heftpflaster aus und soll an der Stelle unterhalb des Kehlkopfes kleben, wo der Hals auf die Brust trifft, also dort, wo Ärzte im Notfall einen Luftröhrenschnitt ansetzen. Ursprünglich sollte der Detektor genesende Schlaganfallpatienten und deren Schluck- wie Sprachbewegungen überwachen. Nun ist der Sensor dafür kalibriert, atypische Atmung und Husten zu erkennen, die mit einer Covid-Erkrankung assoziiert sind. Dabei misst das Gerät auch den Puls und die Hauttemperatur.

Nimmt man den Sensor ab und lädt ihn in einer Schale auf, synchronisiert er sich mit einem iPad. Die Daten landen zur Analyse auf einem Server, auf dem selbstlernende Algorithmen nach Mustern suchen, die auf eine beginnende Erkrankung hindeuten. Vor allem Personal des Gesundheitswesens soll den Sensor einsetzen, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. (Macwelt)